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"Whatever it takes" (Sonstiges)

Ulrich, Sonntag, 02.02.2020, 14:44 (vor 1544 Tagen) @ FourrierTrans

Der Maastricht-Vertrag beinhaltet das vorrangige Ziel der EZB die Wahrung der Preisstabilität ist. Die Inflationsrate der Eurozone sollte daher auf ein jährliches Niveau von unter, aber nahe 2 Prozent angehoben werden. Die EZB verfehlt dieses Ziel seit Jahren. Argument ist eine völlig unbegründete "Gefahr einer Deflationsspirale". Die EZB tätigt massive Wertpapierkäufe und Käufe von Staatsanleihen (in der Form auch nicht mit dem o.g. Vertrag konform). Es macht den Anschein, als wolle man so hochverschuldete Staaten (und Unternehmen) vor einem Zinsanstieg zu schützen.

Die Angst vor einer Deflation ist keineswegs unbegründet. Sie ist für die Wirtschaft weitaus gefährlicher als eine gewisse Inflation. Und wir haben in der Euro-Zone das Problem, dass die Inflationsrate trotz niedriger Zinsen zu niedrig ist.

--> Extrem niedrige Zinsen halten (zu) schwache Banken und Unternehmen künstlich über Wasser. Sieht jetzt erst einmal nach Rettung aus, ist es aber natürlich nicht. Im Gegenteil, es verschlechtert die Produktivität in der EU dramatisch (da diese Unternehmen/Banken eigentlich gar nicht mehr leben dürften).

Für die Banken gibt es mittlerweile deutlich schärfere Regeln als vor der Bankenkrise. Und was die sonstige Wirtschaft angeht, werden die "Zombie-Firmen" zwar immer wieder beschrieben, aber in der Realität hat noch keine Studie belegt, dass es sie tatsächlich in größerer Zahl geben würde. Das liegt auch daran, dass die Regeln für die Kreditvergabe durch Geldinstitute nach der Bankenkrise deutlich verschärft worden sind.


Diese Auswirkungen extrem niedriger Zinsen erstrecken sich auf unser komplettes Wirtschaftssystem. Kreditinstitute, Versicherungsgesellschaften, Pensionsfonds. Die Umverteilungseffekte zu Gunsten der Besitzer von Sachwerten ist offensichtlich (gemeint sind nicht die, die sich jetzt Sachwerte "auf Pump" gönnen, die sie bei minimal höheren Zinsen gar nicht stemmen könnten). Die jungen Generationen sind der Möglichkeit beraubt, durch sichere verzinsliche Anlagen für ihr Alter (ohne dies "auf Pump" zu tun) vorzusorgen.

Bei den Versicherungen darf man nicht vergessen, dass die lange Zeit die "Lizenz zum Gelddrucken" hatten. Von den Versicherungsprämien gingen unverhältnismäßig hohe Provisionen, etc. ab. Das funktioniert jetzt nicht mehr.


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