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"Whatever it takes" (Sonstiges)

FourrierTrans, Dortmund, Samstag, 01.02.2020, 19:06 (vor 1544 Tagen) @ DerPeter

Was ist an den Ausführungen falsch?

Puh, eigentlich wollte ich mich jetzt über das 5:0 freuen. Aber bitte...

"Wer wird gezwungen Schulden zu machen?"
Ich hoffe niemand?!

"Und ja, es geht mich nichts an, wenn Leute ihr Geld so anlegen, dass sie damit nichts verdienen. Sie sollten aber aus ihrer schlechten Geldanlage kein Politikum machen. "

Es ist ein Politikum. Wenn eine über Jahre beständig verzinste und verlässliche Anlageform durch Politik unrentabel wird ist es ein Politikum. Das gilt übrigens nicht nur für Sparbücher sonder auch für diverse kapitalgedeckte Versicherungen, u.ä. Frag doch mal die Niederländer welche Auswirkungen der künstliche Niedrigzins auf deren Rentenkasse hat.

Du fügst an, dass die EZB-Entscheidungen den dt. Steuerzahler nichts gekostet habe, der Haushalt stattdessen Überschüsse verzeichne.

Letzteres ist richtig. Allerdings hat der Staatshaushalt der BRD reichlich wenig mit dem Geld der Steuerzahler zu tun. Es sei denn, denn der Staat nutzt den Überschuss und zahlt diesen an eben diese Steuerzahler zurück. Findet aber nicht statt. Der Steuerzahler verliert zunächst einmal sein Erspartes durch Negativzinsen bzw. sog. Gebühren der Banken.

Die Aussage "selber schuld" bezogen auf Sparguthaben ist reichlich arrogant wenn man davon ausgehen darf, dass gerade Meschen mit niedrigem Einkommen und/oder unterdurchschnittlichen Einkommen betroffen sind. Die ziehen nämlich nicht so eben mal zu einer neuen Onlinebank um und errichten ein kostenfreies Depot. Die wissen in der Regel auch nicht was ein ETF ist. Unser Staat sieht dahingehend ja auch keinen Handlungsbedarf. Anstatt einen Bürger-ETF o.ä. für Rentenvorsorge aufzusetzen pocht man auf ein kaputtes Rentensystem. Die gute Arbeitslosenquote wie das Wirtschaftswachstum der letzten Jahre in einen kausalen Zusammenhang mit der Niedrigzinsplotik zu setzen ist ebenfalls unzulässig.

Abgesehen von einem Peek in 2010/2011 betrug das Wirtschaftswachstum (BIP) in der BRD weniger als 2%. Keine signifikanten, poitiven Ausschläge zu erkennen. Die Arbeitslosenquote singt seit 2005 kontinuierich. Zu diesem Zeitpunkt lag der Leitzins noch bei ca. 2% und stieg dann in den Folgejahren noch bis ca. 4% (2008) an. Im Zeitraum Sept 2005 bis Oktober 2008 sank die Arbeitslosenquote jedoch von 11,2% auf 7%.

Im Wesentlichen störe ich mich jedoch einfach an dem Niveau Deiner Wortwahl.
Hoffe, Du konntest folgen.

Zumal auch hier garantiert nicht die "kleinen" Bürger positiv betroffen sind.
Ich arbeite in der Autobranche, sowohl bereits vor als auch nach dem Studium. Angefangen beim Tier3, über Tier1 und nun bei einem Konzern. Der allergrößte Teil der Produktionsmitarbeiter kommt vom Dienstleister, sprich Leiharbeiter, und wird regelmäßig "ausgetauscht". Wie die Verträge der Leute aussehen, sollte hinlänglich bekannt sein.
Gilt übrigens mittlerweile selbst für viele junge Ingenieure. Wo in der Mail "@OEM.de" steht, sitzt oftmals ein Kollege vom Ingenieurdienstleister hinter. Ich bin zu meinem Glück nicht betroffen, kenne aber die Verträge. Dafür lohnt sich das Studium definitiv nicht.
Nicht arbeitslos bedeutet also nicht direkt allen geht es besser denn je. Auch wenn das natürlich gerne so verkauft wird.


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