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"Whatever it takes" (Sonstiges)

Ulrich, Sonntag, 02.02.2020, 13:39 (vor 1538 Tagen) @ Lattenknaller

Richtige Entscheidung. Draghi hatte die Eier, die andere, v.a. Merkel und Schäuble nicht hatten.

Ich glaube, viele verstehen einfach nicht, welche Gefahren von der Bankenkrise ausgingen. Das ganze hatte durchaus die Dimension, die Große Depression wie eine konjunkturelle Delle aussehen zu lassen. Das Vertrauen auch großer, weltweit agierender Banken in das System war völlig zusammengebrochen. Es bestand die reale Gefahr, dass deshalb das komplette Bankensystem zusammenbrechen würde. Und das hätte auch die Realwirtschaft bis hin zu Weltkonzernen ganz massiv in Mitleidenschaft gezogen, wir hätten eine nie dagewesene weltweite Insolvenzwelle erlebt. Wenn der Job weg ist, dann nutzen einem zwei Prozent für die Einlagen auf dem Sparbuch auch nichts.

Die Meinung ist verbreitet "Die Großen schützt man, die haben Narrenfreiheit. Und die Kleinen lässt man absaufen." ist weit verbreitet. Unberechtigt ist das sicherlich nicht. Aber man verkennt, dass ein Zusammenbrechen von marktrelevanten "Großen" einen Dominoeffekt ausgelöst hätte, der auch alle "Kleinen" ganz massiv getroffen hätte.

Interessant, wie an den Entscheidungen der EZB immer wieder vollkommen unsachliche Kritik von Leuten kommt, die aber auch ansatzweise keine Ahnung von der Materie Geld- und Finanzpolitik haben. Noch nie was von Geldmengen und anderen Indikatoren gehört, aber dann den großen Nationalökonom machen.

Ich muss zugeben, ich bin auf dem Gebiet ebenfalls Laie. Aber mir hat vor einiger Zeit mal ein Volkswirt erläutert, welche Größen (unterschiedliche Geldmengen, Inflationsraten, und so weiter) den Entscheidungen der EZB zugrunde liegen. Das ganze klang für mich nachvollziehbar. Allerdings gibt es auf dem Gebiet wohl unterschiedliche Schulen, man könnte fast sogar sagen Glaubensrichtungen. Die Gruppe derjenigen, die sich an der "schwäbischen Hausfrau" orientieren, sind aber wohl in der absoluten Minderheit, und meist im Rentenalter.

Bislang haben die Entscheidungen den deutschen Steuerzahler nichts gekostet, im Gegenteil. Unsere Überschüsse im Haushalt sind zu einem Großteil auf die Entscheidungen der EZB zurückzuführen.

Volle Zustimmung.

Und diese Mär des beraubten deutschen Sparers ist zum Kotzen, schlicht erbärmlich.
Wenn Ihr soviel auf Euren Sparbüchern liegen habt, seid ihr selber schuld. Es gibt andere Anlagemöglichkeiten.
Aber so ist er halt der Deutsche, auf der einen Seite will man fett ins Ausland verkaufen, keine Zinsen für Schulden und Kredite zahlen, aber dann weiterhin fleissig 5% auf sein Sparbuch bekommen.

Es kommt halt immer darauf an, in welcher Situation man ist. Als Mitarbeiter eines Unternehmens, das von der Wirtschaftslage profitiert, profitiert man von einem sicheren Arbeitsplatz, ggf. Aufstieg, Gehaltssteigerungen. Hat man eine Immobilie gekauft, dann profitiert man durch sehr niedrige Zinsen. Hat man schon länger ein gut durchmischtes Aktiendepot, dann profitiert man von einem deutlichen Wertzuwachs.

Will der braucht man eine wirklich sichere Geldanlage, dann hat man je nach Laufzeit für Tagesgeld oder Festgeld, Anleihen, etc. je nach Laufzeit 0,1 bis 0,5 Prozent Zinsen und liegt unter der Inflationsrate.

Aber in der Summe sind die Auswirkungen der Zinspolitik der EZB auch für Privatpersonen in der Tat deutlich positiv.


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