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"Whatever it takes" (Sonstiges)

FourrierTrans, Dortmund, Freitag, 31.01.2020, 23:51 (vor 1518 Tagen) @ WPosche
bearbeitet von FourrierTrans, Freitag, 31.01.2020, 23:55

Sehe ich teilweise anders. Man hat schlicht die finanzwirtschaftlichen Diskontinuitäten des Euros weiter aufgebläht und künstlich nach hinten verlagert. Die Probleme sind ja immer noch da, man hat sich eben nur (beispielswiese durch die ultra-günstige Zinspolitik) mehr Zeit verschafft.


Ich weiß zwar nicht, was Du mit "finanzwirtschaftlichen Diskontinuitäten" meinst, aber die Tatsache, dass insbesondere Deutschland sinnvolle Euro-Reformen blockiert, kann man schlecht Draghi ankreiden. Das ist eines der wesentlichen Versäumnisse der Ära Merkel.

Vorab noch einmal: Ich bin kein Experte. Trotzdem folgende Punkte, die ich (hoffentlich) richtig verstanden habe.

Der Maastricht-Vertrag beinhaltet das vorrangige Ziel der EZB die Wahrung der Preisstabilität ist. Die Inflationsrate der Eurozone sollte daher auf ein jährliches Niveau von unter, aber nahe 2 Prozent angehoben werden. Die EZB verfehlt dieses Ziel seit Jahren. Argument ist eine völlig unbegründete "Gefahr einer Deflationsspirale". Die EZB tätigt massive Wertpapierkäufe und Käufe von Staatsanleihen (in der Form auch nicht mit dem o.g. Vertrag konform). Es macht den Anschein, als wolle man so hochverschuldete Staaten (und Unternehmen) vor einem Zinsanstieg zu schützen.
--> Extrem niedrige Zinsen halten (zu) schwache Banken und Unternehmen künstlich über Wasser. Sieht jetzt erst einmal nach Rettung aus, ist es aber natürlich nicht. Im Gegenteil, es verschlechtert die Produktivität in der EU dramatisch (da diese Unternehmen/Banken eigentlich gar nicht mehr leben dürften).

Diese Auswirkungen extrem niedriger Zinsen erstrecken sich auf unser komplettes Wirtschaftssystem. Kreditinstitute, Versicherungsgesellschaften, Pensionsfonds. Die Umverteilungseffekte zu Gunsten der Besitzer von Sachwerten ist offensichtlich (gemeint sind nicht die, die sich jetzt Sachwerte "auf Pump" gönnen, die sie bei minimal höheren Zinsen gar nicht stemmen könnten). Die jungen Generationen sind der Möglichkeit beraubt, durch sichere verzinsliche Anlagen für ihr Alter (ohne dies "auf Pump" zu tun) vorzusorgen.


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