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Oliver Kahn über seine Erwartungen an einen neuen Bayerntrainer (Fußball allgemein)

Will Kane, Saarbrücken, Freitag, 08.11.2019, 19:54 (vor 1623 Tagen) @ Thomas
bearbeitet von Will Kane, Freitag, 08.11.2019, 19:59

Da sind jetzt aber ganz schön viele Begriffe drin. Dominanz, Attraktiv, Ära.

Wenn ich mir nicht wenige Kommentare hier im Forum zu dem gewünschten Fußball vor Augen führe, den man beim BVB zu sehen wünscht, dann kommen auch mindestens drei Begriffe vor. Attraktiv (liegt immer im Auge des Betrachters) und Ära (immer wieder angelehnt an die Zeit Klopps bei uns) tauchen dabei immer auf, in Synonymen oder wortgleich. Hinzu kommen dann je nach Gusto noch andere Begriffe. Für einen Topclub halte ich das auch für durchaus angemessen.


Wann war denn die letzte Ära bei den Bayern? Hitzfeld? Gelten Heynckes (der Jupp vor Hitzfeld) und Guardiola? Ich sage nein.

Das sehe ich anders. Mit der Verpflichtung van Gaals hat sich der Fußball Bayerns gewandelt. Stichwort Positionsspiel. Das wurde von Heynckes und Guardiola im Prinzip beibehalten, wenngleich auch abgewandelt und ergänzt. Daher kann man in meinen Augen die Zeit von van Gaal über Heynckes bis Guardiola als ‚Ära‘ bezeichnen, nämlich die des Ballbesitz-/Positionsspiels. Die mit der Verpflichtung Ancelottis endete. Das Intermezzo mit Don Jupp nach der Demission Ancelottis war dann eher eine Nachwehe, alsdass man diese kurze Phase noch dazuzählen könnte. Mit Kovac endete diese (auch erfolgreiche) Ära endgültig.

Hitzfeld war ein Fußballpragmatiker. Für einen spezifischen Fußball stand er nie.

Davor? Ära klingt für mich nach Lattek und Czernai. Allerdings bin ich bei den Europapokalauftritten dieser Bayern regelmäßig eingeschlafen. Für das Ballgeschiebe in der Abwehr bringst Du heute Dein eigenes Stadion nach 10 Minuten gegen dich auf.

Für Lattek gilt das gleiche wie für Hitzfeld. Ein erfolgreicher Fußballpragmatiker. Seine erste Zeit bei Bayern ist mehr von den Namen solcher Ausnahmespieler geprägt wie Beckenbauer, Müller, Maier, etc., als von ihm als Trainer. Er wurde Coach bei Bayern, weil der nicht unbedingt trainingsfleißige Franz den ‚harten Hund‘ Zebec nicht mehr wollte. Zwischen ihm und Csernai lagen ein paar fußballerisch dürftige und außer zunächst im Europacup der Landesmeister erfolglose Jahre. Erst als die Mannschaft um Maier, Rückkehrer Breitner und Rummenigge gegen Präsident Neudecker revoltierte (mit Live-Schaltung zur ‚Tagesschau‘ von einer Autobahnraststätte aus), um den von Neudecker bereits verpflichteten Max Merkel als Trainer doch noch zu verhindern, wurde der bisherige Co-Trainer des entlassenen Gyulya Lóránt, Pál Csernai, auf Drängen der Mannschaft als Trainer installiert. Ob seine Zeit bei Bayern als ‚Ära‘ bezeichnet werden kann, ist vielleicht Definitionssache. Auf jeden Fall führte er beim FCB die Raumdeckung ein bzw. er tat dies erfolgreich, was seinem Vorgänger Lóránt nicht gelungen war. Er tat dies in enger Abstimmung mit Breitner und Rummenigge, denen er das Spiel der Mannschaft auf den Leib schnitt (‚Breitnigge‘). Fußballerisch fand ich das schon überzeugend, und gerade die Duelle mit dem HSV unter Zebec und Happel waren schon spannend und attraktiv in meinen Augen. Und im Gegensatz zu z.B. den Auftritten von Bayern im Europacup unter Dettmar Cramer vorher oder Udo Lattek nachher (in seiner zweiten Amtszeit) fand ich die Spiele unter Csernai schon sehr interessant.

Zum Punkt „Ballgeschiebe in der Abwehr“: Das ist ja gerade ein wesentlicher Aspekt in Kahns Aussagen. Er sagt ja selbst, dass es nicht mehr reicht, irgendwie erfolgreich zu sein. Vielmehr müsse man den Zuschauern etwas bieten.


Welcher Trainer, den wir jetzt namentlich schon kennen, kann denn wirklich wieder so eine Ära anschieben, die auch noch über einen nationalen Titel hinausgeht?

Es ist ja gerade das Anliegen Kahns, sich vor der Beschäftigung mit einem Trainer über die Art und Weise des Fußballs klar zu werden, den man spielen lassen will. Also quasi den ersten vor dem zweiten Schritt zu machen. Und er deutet auch an, dass man sich dies nicht einfach aus dem Ärmel schütteln könne. Welcher Trainer dies dann sein könnte, ist völlig offen.

Nach meiner persönlichen Einschätzung könnte ten Hag (den ich mir auch gut bei uns vorstellen könnte) gut passen, zumal er den Club auch kennt. Wenn man denn den Fußball in München sehen will, den er spielen lässt.


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