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Saisonfazit (BVB)

Sascha, Dortmund, Sonntag, 05.05.2019, 14:27 (vor 1826 Tagen) @ Didi

Aber deine Favre-Narrative bringen dann natürlich viel. Zwei zu hundert Prozent selber verschuldete Tore, gute Leistung des gegnerischen Torwarts gepaart mit etwas Pech im Abschluss, ein Chancenverhältnis von 9:3 — aber schuld war die Taktik in der zweiten Halbzeit.

Das ist analytisch schon erstaunlich schlicht

Ok, dann fasse ich für dich meine schlichte Position noch einmal zusammen.

In der ersten Halbzeit hatten wir Bremen komplett im Griff, weil wir unsere Stärke auf den Platz gebracht haben mit einer starken Offensivleistung. Sancho und Pulisic haben das auf den Außen sehr gut gemacht, Götze war als zentrale Anspielposition gut unterweg und Alcácer als Strafraumstürmer gut eingebunden. Wir haben uns auch da phasenweise zurück fallen lassen, was zum Kräfteschonen auch völlig normal ist.

In der zweiten Halbzeit haben wir den Schwerpunkt des Spiels deutlich verschoben. Ja, bis zum Tor hatten wir selber zwei Chancen und Bremen keine. Auch ohne Heatmap bin ich mir aber sehr sicher, dass sich der Spielbereich bewusst ca. 20 Meter in unsere Hälft verschoben hat. Alcácer hing vorne auf einmal ohne Bindung herum, Pulisic und Sancho waren mehr damit beschäftigt, den gegnerischen Außen nachzulaufen, statt selber den Ball nach vorne zu tragen.

Das sah bis zur 70. Minute sicher aus, aber trotzdem für mich die völlig falsche Spielkonzeption. Wir haben unsere Stärke (die sich ebenso wie die defensive Schwäche auch in der Torbilanz deutlich niederschlägt) beschnitten und darauf vertraut, dass unsere Schwachstelle, noch verstärkt durch die Zusammnsetzung mit vier Innenverteidigern, diesmal nicht zu Tage tritt. Dabei muss man mit einem Tor aus dem Nichts immer rechnen. Das war jetzt Bürkis Bock, aber es hätte auch genau so gut im Anschluss an eine Ecke oder eines Freistoßes passieren können. Und was dann passieren würde, war jetzt nicht so unvorhersehbar. Wie sensibel wir auf Gegentore reagieren, konnte man gegen Hoffenheim, Mainz und in München sehr gut beobachten.

Offenbar hat die Mannschaft ein riesiges Problem mit Drucksituationen. Das kannst du jetzt im laufenden Betrieb nicht beheben und ist eine Frage für die weitere Kaderplanung. Dann muss Favre das aber auch erkennen und darf die Mannschaft in der zweiten Halbzeit nicht so ausrichten, dass Bremen potentiell Druck aufbauen kann.

Das ist für mich ein Grundfehler, der sich durch weite Teile der Rückrunde zieht. Wenig Vertrauen in die eigene Stärke und sobald man sich mal eine gute Ausgangsposition erarbeitet hat, der sofortige Versuch, das einfach nur zu absichern. Wenn der Mannschaft aber der Glaube fehlt, dass das Absichern auch funktioniert, dann kommt eben sowas wie gestern bei rum. Und ja, das ist für mich durchaus etwas, wo ich der Trainerbank vorwerfe, darauf nicht zu reagieren.


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