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Fußball: Wir Deutschen haben einfach keine Ahnung von Fußball (Fußball allgemein)

Sascha, Dortmund, Donnerstag, 19.07.2018, 07:08 (vor 2102 Tagen) @ DerJungeMitDemBall

Was für ein überflüssiger Text. Natürlich ist vieles, was über Fußball geredet wird, "Stammtisch". Was sollte es auch sonst sein, wenn es der mit deutlichen Abstand beliebteste Sport in Deutschland ist? Der allergrößte Teil sitzt eben nicht zuhause und analysiert Expected Goals und Packing-Raten, um Spieler und Systeme zu qualifizieren.

Die meisten reden darüber, was sie sehen - oder zu sehen glauben. Und da ist der Typ, der im letzten Moment den Gegner vor dem Torschuss mit der Monstergrätsche wegflext eben auffälliger als der "Schleicher", der in Zwischenräume eindringt und von dort regelmäßig den drittletzten Pass zum Torerfolg gibt. Ist auch absolut in Ordnung so. So etwas zu erkennen, ist Aufgabe des Trainerteams und der sportlichen Leitung. Und anders als der Text suggeriert, glaube ich schon, dass die Trainergeneration nach den Neururers, Bergers und Schafstalls das sehr gut kann. Warum sonst haben es z.B. viele Spieler der Dortmunder Meistermannschaft 2010 bei anderen Vereinen nicht geschafft, sich durchzusetzen? Weil im Vorfeld ganz genau aufgeschlüsselst wurde, was man spielen lassen möchte, welche individuellen Spielerqualitäten man dafür braucht und wer sie besitzt.

Das Ende rutscht dann endgültig ins Lächerliche ab. Hummels wegen fehlener Geschwindigkeit die Weltklasse abzuerkennen ist da ein Punkt, während man vorher kritisiert, dass "der Deutsche" Spieler zu sehr auf Rennen, Kämpfen, Grätschen reduziert. Hummels Werte in der Spieleröffnung brauchen sich vor denen eines gestandenen Mittelfeldspielers nicht verstecken und diese Qualität bringt ihn ohne Zweifel in der Wertung der Innenverteidiger in die obersten Ränge der Wertung bei den Innenverteidigern. Und Klopps Pressingansatz mit dem frühen Ausscheiden im Europapokal zu verknüpfen ist so offensichtlich behämmert, dass es schon traurig ist. Klopp hat mit seiner Art zu spielen zwei Champions-League und ein Europa-League-Finale erreicht. Nicht früher, irgendwann einmal, sondern innerhalb der letzten fünf Jahre.

Unterm Strich beurteilen und reden wir über Fußball genau so wie die Fans in allen anderen Ländern auch. Die Madridista lieben Benzema auch nicht, weil er vorne so größe Freiräume erarbeitet, in Italien durfte Gattuso mit Sicherheit auch eher kurzzeitig Milan trainieren, weil er "AC-Blut" in den Adern hatte und als Kämpfer beliebt war - und weniger wegen seiner beeindruckenden Trainervita. Und in der Premier-League trägt man Özil für seine fünf, sechs sehr guten drittletzten Aktionen 30 Meter vor dem Tor auch nicht auf Schultern durch London.


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