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Es sind nicht die Armen, Alten, Arbeitslosen, die AfD wählen (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Donnerstag, 21.03.2024, 17:11 (vor 644 Tagen) @ Garum
bearbeitet von FourrierTrans, Donnerstag, 21.03.2024, 17:19

Es sind Leute aus der Mittelschicht mit Wohnung, Arbeit, Auto, Urlaubsreisen.

Beschäftigt in Unternehmen, die mit qualifizierten Mitarbeitern Maschinen bauen, die weltweit verkauft werden. Unternehmen, die vor Ort nicht die nötigen Mitarbeiter finden bei 5-7% Arbeitslosigkeit.

Menschen mit einer paranoiden Abneigung gegen Ausländer. Ausländerquote in Sachsen: 7%. AfD-Wähler: 35%. Ein "gefährliches Maß an Überfremdung in Deutschland" meinen 64% zu sehen.


Die natürlich auch. Das große Missverständnis dabei ist aber, mMn, dass man das Wort "Mittelschicht" komplett neu skizzieren muss. Wer kann sich heute denn noch den VW neu kaufen oder wohnt im Eigentum? Wenn überhaupt machen die Leute das auf Pump und sind bis über beide Ohren finanziert, incl. dem entsprechenden Lebensdruck am Ende jeden Monats. Die wirklich Armen haben längst Abschied genommen vom politischen Leben, meine Vermutung, und gehen größtenteils eh nicht mehr wählen. Die ehemalige Mittelschicht, heute eher Tedenz zum ärmlichen Proletariat, schwappt jetzt Richtung rechts. Beides hat aber mit dem gleichen Phänomen zu tun, was der Bericht beschreibt.


Es gibt aber genug Leute die auf hohem Niveau jammern.

Das ist immer höchstgradig subjektiv. Ein Rumäne würde auch sagen, dass kaputte Straßen auf dem Lande und anderweitige Defizite im Inland Klagen auf hohem Niveau ist, im Vergleich zu somalischen Verhältnissen. Der entscheidende Benchmark für das Wohlbefinden der Volksseele ist: wie sah das Leben für die Generation vor mir aus? War sozialer Aufstieg einfacher und gab es zuverlässig Wohlstandszuwächse für alle Bevölkerungsgruppen und wie ist das heute?
Das Geld dafür ist auch weiterhin vorhanden, in Deutschland. Alleine im Vergleich zu 2022 sind letztens Jahr 14 Menschen mehr zum Milliardär geworden in der BRD. In Summe nun 226. Mit allerlei Steuertrickserei geht im Grunde bei solchen Vermögen mittlerweile nahezu Null zurück in die Gesellschaft. Das ZDF hat dazu ja kürzlich einen schonungslosen Bericht ausgestrahlt, wenngleich das alles auch nichts neues war. Der Pöbel schlägt sich aber lieber parallel die Köpfe ein, ob x Euro mehr im Monat für den Lokführer ok sind oder ob die Streikerei nicht doch eine Sauerei ist.
Sowas hat immer in die Katastrophe geführt. Ob am Ende des Ancien Régime oder vor Hitler (wo es übrigens auch Geld ohne Ende in Deutschland gab, nur eben bei einigen wenigen). Es ist auch aussichtslos, diese Diskussion zu führen, wenn nicht mal die aktuelle Regierung dieses Thema ernsthaft angeht. Wie gesagt, ich werde mit meiner Generation noch Uniform tragen müssen, alles andere wäre für mich ein Wunder. Die Indizien verdichten sich seit Jahren zunehmend. Und in 30 Jahren werden meine Enkel fragen, sofern ich diese Jahre überlebe, "habt ihr das denn nicht kommen sehen?".


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