In Dortmund brennt der Baum, die Mär von der Leverkusen-Taktik (BVB)

Bembele, Münster, Mittwoch, 06.12.2023, 14:13 (vor 741 Tagen) @ Gargamel09

Es ist doch allein schon extremst amüsant, dass -sicherlich von jedem unbestritten - inzwischen der VFB der Top-Favorit und der BVB der Außenseiter ist und man jetzt gespannt darauf ist, wie der BVB erneut gegen einen spielerisch überlegenen Gegner agieren wird.
Mehr ist eigentlich über den BVB seit Sommer nicht mehr zu sagen.

DAS IST SEHR TREFFEND FORMULIERT! Oder wie ich hier schon seit Anfang der Saison (um die Mannschaft in Schutzvor überharter Kritik zu nehmen) mit sachlichen Argumenten begründete, "Warum von dieser Mannschaft kaum mehr erwrtet werden kann".

Wenn wir so spielen wie am Sonntag, haben wir heute definitiv eine Chance, aufs Weiterkommen, das Problem bei der 1:2 Niederlage in Stuttgart war ja nicht, das wir nur spielerisch unterlegen waren, wir hatten gar keinen Zugriff und haben uns quasi dem Schicksal ergeben, dem nur Kobel im Weg stand.

Wenn wir denen heute wieder so entgegentreten, endet das genauso, wenn wir aber wir in Leverkusen da sind, haben die deutlich weniger zu lachen. Und das sollte heute doch mindestens drin sein, denen das Leben schwerer zu machen.

Also, wenn wir wieder so schlecht sspielen (aber in großen Teilen wieder guten Körpereinsatz zeigen) wie in Leverkusen, dann könnte mit wieder großem Glück ein Elfmeterschießen, mit noch mehr Glück sogar ein Sieg geholt werden.
Denn viel schlechter kann man kaum spielen. Es ist ja nicht so, dass die reine Defensiftaktik vom Trainerteam vorgegeben war, sondern man wollte, wie in Mailand (gegen einen relativ schwachen Gegner), aus gesicherter Defensive Konter fahren, Nadelstiche setzen, auch um die Abwehr mal zu entlasten.

Das gab gestern Kehl auch im Kicker-Interview zu: "Wir wissen aber auch, dass wir uns besser auf unsere Stärken konzentrieren müssen. Etwa, indem wir durch unser Tempo und unsere fußballerische Qualität häufiger saubere Umschaltmomente erzeugen als es uns zuletzt in Leverkusen gelungen ist."

Und gleichzeitig sagte Terzic in der Pressekonferenz: "Trotz des Ergebnisses waren wir unzufrieden mit der Art und der Anzahl der Offensivaktionen." Um dann tatsächlich noch anzufügen (kein Scherz): "Es gab ingesamt 2-3 (!) richtig gute Spielzüge, richtig gute Aufbausituationen von uns, aber viel zu selten." Dabei dachte er neben dem Tor sicher an die Füllkrugchance am Ende. Ansonsten endete der Aufbau meist schon am eigenen Strafraum. Ein Armutszeugnis. Da haben sich selbst Freiburg und Hoffenheim deutlich besser präsentiert und gewehrt (mal die Kickerstatistiken googeln).

Fazit: Nicht die Taktik hat dafür gesorgt, dass man kaum die Mittelinie überquerte, sondern das Pressing der Leverkusener und die damit provozierten Ballverluste des technisch und läuferisch deutlich unterlegenen BVB. Spätestens nach dem 2. gelbschwarzen Ballkontakt war der Ball wieder in den Leverkusener Reihen, die trotz großer Spieleransammlung munter noch im Strafraum kombinierten. Besonders Frimpong brach rechts so oft durch, selbst wenn er aus dem Stand losdribbelte, als wenn dort kein Gegenspieler existierte (obwohl oft 2 dort waren).
Es war - wie auch gegen Köln, in Stuttgart, in Hoffenheim, in Frankfurt - sehr viel Glück, dass von den 26 zugelassenen Leverkusener Torschüssen (trotz des so viel gelobten Bollwerks) nur einer im Tor landete. Nach den expected goals hätte es 4:1 enden müssen. Es war ein Klassenunterschied.

Also so wie in Leverkusen sollte der BVB dann besser doch nicht in Stuttgart auftreten...zum Glück ist der VFB nicht ganz so stark wie Leverkusen und dennoch in Normalform momentan zu stark für den BVB. Doch mit viel Glück und einem starken Kobel ist ein Weiterkommen eher möglich als einen Punkt in Leverkusen zu ergattern.