Kaderplaner (Fußball allgemein)

Sauerländer Nordlicht, Oldenburg, Mittwoch, 30.11.2022, 18:52 (vor 512 Tagen) @ koom

Ich verstehe, was du meinst. Im Grunde hat man bspw. mit Sammer ja schon theoretisch jemanden, der sowas per Auftreten und bisherigem Image vorgeben könnte. Der kam ja immer ausgesprochen ehrgeizig rüber, dabei intellektuell, wort- und gestenreich. Als Spieler sehr erfolgreich, als Trainer kurzzeitiger aber auch durchaus erfolgreich. Aber so richtig merkt man nichts vom Wirken beim BVB.

Kehl kann ich vergleichsweise weniger bewerten. Als Spieler wirkte er auch eher "intelligent" auf mich und kein reiner Bolzer, aber das überträgt sich nicht zwingend auf den Managerposten.

> Ich fürchte bei Mislintat auch, dass man den an seinem Hoch unter bestimmten Umständen (Trainer Klopp und Tuchel) bewertet, was er aber danach nicht mehr nachweisen konnte.

Das trifft aber in erheblichem Maße auch auf Watzke und Zorc zu. Wenn man sich mal betrachtet, wo die Reise vor Klopp hinging und nach Klopp ging es quasi nahtlos weiter wie vor ihm. Wir haben damals einfach ein schweine Glück gehabt, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Seither fehlt uns einfach der rote Faden. Weil einfach Toptalente zu holen und den Kader mit irgendwelchen Nationalspielern auffüllen reicht nicht.

Der BVB braucht jemand, der tatsächlich tatkräftig und fachlich Dinge verändert. Da ich und andere gerne Van Gaal dabei nennen: Da wäre ich mir auch nicht mehr sicher, weil sein Wirken zuletzt auch eher verkorkst war. Von dem großen Lehrer von Positionsspiel ist auch nicht mehr wahnsinnig viel über, eher der Wunsch, auf großer Bühne noch mal Erfolg zu haben.

Ich würde generell momentan einen Trainer scouten, der schon einige Jahre nonstop bei einem Verein ist, der über eine kompakte, konstante Spielweise offensiv wie defensiv funktioniert. Im Grunde kann man da sowas wie Streich nennen, auch wenn es der nicht unbedingt sein muss. Ich glaube nicht, dass Streich bspw. den großen Erfolg für den BVB bringen würde, aber Stand der Dinge glaube ich, dass man den Bayern vermutlich erheblich dichter auf den Fersen wäre.