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Nein. Die individuelle Klasse einzelner Spieler ist besser als unser Konzept (Spieltage)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Samstag, 08.01.2022, 23:23 (vor 1452 Tagen) @ markus93

Danke für diese detaillierte Analyse. Ich bewundere deinen Fußballsachverstand. Alles in allem sagst du ja damit eigentlich das wir ein Trainerproblem haben oder siehst du dennoch eine falsche Zusammenstellung des Kaders?
Bei ersterem würde mich mal interessieren ob du momentan einen Trainer siehst, der das bei uns besser machen würde. Natürlich unter Berücksichtigung dessen das dieser auch (zur Not mit Ablöse) für uns erreichbar wäre.

Ich kann nur meine persönliche Meinung wiedergeben. Ohne irgendeinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

Weder halte ich Rose für einen nicht ausreichend kompetenten Trainer, noch halte ich die Mehrzahl unserer Spieler für fußballerisch zu unbegabt. Die Kaderzusammenstellung halte ich dagegen für ein großes Problem.

Die gesamte Thematik wird nicht nur in diesem Forum seit Jahren diskutiert und manche Punkte wiederholen sich ständig.

Aus meiner Sicht ist es eine komplexe Angelegenheit, in der sich viele einzelne Punkte zu einem Gesamtkomplex zusammenknäueln. Das ergibt summa summarum keinen Zustand, der zu einer Rückentwicklung oder zu einem Absturz führt, auch wenn das in einer Saison durch bestimmte Umstände einmal der Fall sein kann. Aber es hindert uns schon, über den status quo hinauszukommen. Das ist jetzt nicht weiter negativ; am Ende einer Saison werden wir uns für die CL qualifiziert haben, meistens sogar als Zweitplazierter. Im Poakl werden wir weit kommen, auch mal den Titel holen. Und in der CL reicht es meistens sogar zur Qialifizierung für die K.O.-Rumde. Das war in der Endphase der Ara Klopp so, das war unter Tuchel so, das war sogar unter Bosz/Stöger so, das war unter Favre so, das wird auch unter Rose so sein. Oder einem anderen Trainer. Völlige Birnen haben wir in diesem Jahrzehnt noch nicht als Trainer verpflichtet.

Es passt aber leider meistens nicht alles so zusammen wie es zusammenpassen müsste, um in der Entwicklung nicht nur stehenzubleiben oder einigermaßen mithalten zu können, sondern um auch in kleinen, aber stetigen Schritten weiter nach vorne zu kommen.

Das fängt bei der Clubführung an, die immer noch vom Fußball unter dem Jürgen schwärmt und immer auch betont, diesen hier sehen zu wollen. Dann aber Trainer verpflichtet, die z.T. für einen gänzlich anderen Fußball stehen. Und den dann auch spielen lassen, was wiederum die Clubverantwortlichen irgendwie zu beleidigen scheint. Man lässt sich dann sogar ‚strategisch beraten‘, ohne dass dies jedoch irgendetwas an der Grundproblematik ändern würde. Vielleicht soll die ja auch gar nicht geändert werden.

Positiv sehe ich den Fakt, dass man mit Rose einen Trainer verpflichtet hat, der für einen Fußball steht, der dem des so heißgeliebten Jürgen am nächsten kommt. Dabei bin ich persönlich gar kein großer Anhänger dieses Fußballs. Aber es zeigt seit langer Zeit einmal wieder Kongruenz zwischen Wunschfußball und Trainerverpflichtung.

Wo es allerdings (noch?) keine Kongruenz gibt in meinen Augen ist die Eignung einzelner Spieler für einen solchen Fußball und somit auch durchaus eines gesamten Teams. Was aber kein aktuelles Problem ist. Nach Klopp hat kein Trainer in der Gesamtheit die Spieler zur Verfügung gehabt, die er für den Fußball benötigt hätte, den er präferiert. Was nicht nur, aber auch daran liegt, dass die Clubführung Spielerverpflichtungen nicht unbedingt mit dem Trainer abgestimmt hätte. Aber auch dies könnte sich mit Rose ändern.

Aber unabhängig davon, welchen Fußball ein Trainer bevorzugt, er benötigt für ein gewisses Niveau (insbesondere wenn er das Team weiterentwickeln soll und will), fußballerisch begabte Spieler. Und davon haben wir zu wenig. Oder besser ausgedrückt fehle sie uns schlicht auf bestimmten Positionen. Das sind vielleicht generelle Mangelpositionen, aber es kann in meinen Augen auch ich nicht sein, das wir uns immer wieder äußerst teure Fehlgriffe leisten, die uns (völlig egal mit welchem Trainer rund mit welchem Fußball) in der Entwicklung hemmen oder nicht voranbringen. Und das sind nicht die jungen Toptalente, die im übrigen keine exklusiven Entdeckungen von uns sind. Wir bieten ihnen allerdings die besten Entwicklungsmöglichkeiten, weil wir Spielpraxis bieten und das auch in der CL. MMn sollten wir noch stärker auf junge Talente setzen. Ein Risiko sehe ich hier weniger als mit Spielern wie Schulz, Meunier oder Can. Für deren ‚Anschaffungs- und Unterhaltungskosten‘ könnten wir mindestens zwei, wenn nicht drei junge Toptalente auf den jeweiligen Positionen verpflichten.

Ist aber wie gesagt nur meine persönliche Meinung.

Rose sollten wir mAn Zeit geben und für die nächste Saison nur Spieler verpflichten, die er auch haben will. Gleichzeitig sollten wir uns von Spielern auch unter Inkaufnahme großer Verluste trennen, die uns in der Weiterentwicklung nur hindern und gleichzeitig teuer sind. Die nächste Saison sollte dann zeigen, ob er uns als Trainer weiterbringt.

Meine persönliche Präferenz liegt übrigens bei einem kombinativen, offensiven Fußball. So wie in Ajax unter Erik gen Hag praktiziert. Habe ich auch das eine oder andere mal hier bereits geschrieben. Kein sklavisch ‚ideologischer‘ Ajaxfußball, durchaus anpassungsfähig und -bereit. Aber eine klare Ausrichtung. Wozu man natürlich die passenden fußballerisch geeigneten Spieler haben muss.

Aber einen solchen Fußball dürften weder unsere Clubführung, noch die meisten Fans sehen wollen. Vermute ich zumindest.


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