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Neu auf schwatzgelb.de: Das Kreuz mit dem Fadenkreuz (BVB)

Sven, Witten, Montag, 24.02.2020, 17:28 (vor 1516 Tagen) @ Ulrich

Ist Dir nicht klar, dass auch Du gerade rechtsradikale Hetze verharmlost?


Ganz ehrlich, das was Du da gerade schreibst ist absoluter Schwachsinn, sorry.


Nein, das ist kein Unsinn.

Nach dem was einige Leute, darunter auch mein Vorredner schreiben, ist im Grunde doch alles gleich schlimm. Ob ein Andreas Kalbitz am 15.11.2019 in Hanau nur wenige hundert Meter von dem Ort entfernt, an dem dann die Morde stattfanden, vor einer Invasion von Millionen von türkischen Soldaten faselt, die die Streitkräfte der EU-Staaten angeblich nicht stoppen könnten, von einem Ruhrgebiet, das angeblich gerade zu einem Kalifat würde, dass Deutschland "politischen Selbstmord" begehen würde, oder ob in einem Stadion ein Doppelhalter mit einem Hopp im Fadenkreuz gezeigt wird.

Wir hatten in Deutschland die Brandanschläge von Solingen und von Möln, wir hatten die Morde des NSU, wir hatten den Bombenanschlag auf das Oktoberfest, wir hatten die Morde an Shlomo Lewin und Frida Poeschke, und, und, und. Wie viele Mäzene von Fußballvereinen wurden dann in der Zeit in Deutschland von Ultras ermordet? Keiner. Und es ist nicht anzunehmen, dass sich dies in Zukunft ändern würde. Die Hetze von Kalbitz, von Höcke, von Weidel, von Gauland, und wie sie alle heißen mögen schafft hingegen tatsächlich ein Umfeld, in dem rassistisch bedingte Morde wahrscheinlicher werden. Hebt man das Banner von Samstag auf die gleiche Ebene, dann verharmlost man rechtsradikale Parolen und rassistischen Terror eindeutig.

Damit magst du Recht haben. Dennoch muss ich deinem Vorredner Recht geben. Wenn auf dem Plakat etwas Sexistisches abgebildet gewesen wäre, was wäre das hier für ein Aufschrei geworden. Nicht dass ich etwas gegen Aufschreie hätte. Es ist zu begrüßen, dass man feinfühliger gegen Rassismus und Co vorgeht. Das bedeutet aber nicht, dass man jetzt mit anderen das machen sollte oder darf, was jahrzehntelang mit "Randgruppen" gemacht wurde, nämlich Gewalt (verbal oder physisch) gegen sie zu verharmlosen oder zu relativieren. Es ist zunächst einmal so etwas von egal, ob das Opfer schwarz oder weiß, männlich oder weiblich, jung und alt ist. Das Opfer ist nicht weniger wert, nur weil es ein weißer alter Mann ist. Genau so, wie es zunächst einmal völlig egal ist, wer der Täter ist. Der Täter ist unabhängig davon zu behandeln, wer er gewesen ist. Es kann nicht sein, dass es eine 2-Klassen-Justiz gibt. Dass man in Bezug auf Rassismus danach noch einmal eine ganz besondere Verantwortung hat, ergibt sich von selbst. Ebenso, dass Hanau nicht vergleichbar ist mit dem Plakat. Das ändert aber nichts daran, dass Hopp an diesem Punkt Opfer ist und zwar kein "ist ja nur ein Weißer-Alter-Mann"-Opfer.


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