RN | Erling Haaland und der BVB: Geht jetzt alles ganz schnell? (BVB)

Micawber, Sauerland, Donnerstag, 12.12.2019, 08:47 (vor 1590 Tagen) @ Jurist81

Dass man diese Strategie der "Talententwicklung" noch weiterfahren wird, ist sicher verständlich. Ob nun Dembele, Pulisic oder demnächst Sancho, für den Verein gibt es da wohl nur wenige Handlungsalternativen.

Fraglich ist aber, ob dieses Geschäftsmodell auf Dauer sinnvoll ist. Denn zum einen gibt es immer auch das Risiko, dass man einen mehr oder wneiger großen Teil der Gewinne aus diesen Transfers bei dan anstehenden Neuverpflichtungen in den Sand setzt. Und einige Transferflops hatten wir in den letzten Jahren schon dabei.

Was dem BVB meiner Meinung nach zu einem Top-Club fehlt, ist die personelle Kontinuität, nicht nur in der Mannschaft, auch auf dem Trainerposten. Andere, mit dem BVB in etwa vergleichbare Vereine wie etwa Atletico oder Tottenham, hatten in den letzten drei, vier Jahren genau dies geschafft und waren daher in dieser Zeit auch vergleichsweise erfolgreich.

Einmal mehr sieht man, wie außergewöhnlich die Klopp-Jahre beim BVB gewesen waren, denn damals konnte man als bis dahin unbeobachteter Klub in Ruhe mit hochtalentierten Spielern über längere Zeit hinweg ein konkurrenzfähiges Team aufbauen und auch die ersten, einzelnen Abgänge (Sahin, Kagawa) noch recht gut verdauen. Erst als das Personalkarussell sich dann heftiger zu drehen begann, verlor man den Anschluss nach ganz oben wieder.

Momentan ist in Deutschland (leider) wohl Leipzig in einer ähnlichen Lage. Die haben ihr Team auch weitgehend in Ruhe aufbauen können, Talente entwickelt, sind ohne "fertige" Top-Stars ausgekommen und bis auf Keita kaum Leistungsträger abgegeben. Ich befürchte, dass die jetzt die Früchte dieser Arbeit ernten könnten. Und wie es mit diesem Projekt dann weitergeht, wird man abwarten müssen, denn wenn man dort Ernst macht, könnten die mit der finanziellen Konzern-Unterstützung sich wohl ganz oben etablieren.