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Ursula von der Leyen beginnt, Schulden zurückzuzahlen ..... (Sonstiges)

Alones, Donnerstag, 18.07.2019, 23:00 (vor 1716 Tagen) @ Blarry

Aber gerade durch die innereuropäische Migrationsbewegung der Arbeitskraft sind diese Länder auf Migration aus Ländern außerhalb Europas angewiesen. Die Polen oder Rumänen, die in Deutschland oder der Schweiz in der Pflege oder Altenbetreuung arbeiten, hinterlassen Vakanzen in eben jenen Branchen in ihren Heimatländern. Und die füllen mittlerweile oftmals Ukrainer oder Weißrussen aus, die nicht ohne Visum in Deutschland arbeiten dürften.

Ich bin kein Freund davon, dass solche Vakanzen durch Zuwanderung aus anderen Ländern geschlossen werden. Denn auch in der Ukraine oder Weißrussland braucht es Ärzte, Pfleger oder Krankenschwestern. Wie sollen diese Länder jemals einen Schritt nach vorne machen, wenn ständig die Menschen mit einer guten Ausbildung abgeworben werden? Irgendein Land ist durch den Brain Drain am Ende immer angeschmiert. Da hilft es auch nicht, dass die Menschen in der Regel ihre Familien in der Heimat finanziell unterstützen. Denn weg sind die Fachkräfte trotzdem. Ich kann natürlich die Leute verstehen, die sich ein besseres Leben in Deutschland oder der EU erhoffen. Aber unproblematisch ist das alles nicht.

Arbeitskraft folgt dem Geld. Das Geld wandert in ihre Herkunftsländer und steht dort wiederum für billigere Arbeitskraft zur Verfügung. So lange das so gut funktioniert wie jetzt, solange dieser Kreislauf eine ganze Kette von Volkswirtschaften bereichert, weiß ich nicht, ob ein europäischer Mindestlohn wirklich eine gute Idee wäre. Der würde diesen Austausch mit Ländern außerhalb Europas erschweren, weil Arbeitsmigration innerhalb der EU unattraktiv wird. Und das widerspricht irgendwie ja dem gesamteuropäischen Gedanken, oder?

Ich würde nicht von einem funktionierenden System sprechen. Man muss sich ja nur bestimmte Landstriche in Osteuropa ansehen. Insbesondere die Grenzregionen leider erheblich darunter, weil natürlich kaum noch jemand im eigenen Land arbeiten möchte, wenn es ein paar Kilometer weiter westlich deutlich höhere Gehälter zu verdienen gibt. In Städten wie Prag, Budapest oder Warschau bekommt man davon eher nichts mit. Das sind ja selbst Boomregionen. Nur bringt das nicht viel, wenn dafür die restlichen Teile des Landes regelrecht verelenden. Einen europäischen Mindestlohn halte ich grundsätzlich für erstrebenswert, aber die Umsetzbarkeit dürfte schwierig werden. Ebenso steht dann zu befürchten, dass der Mindestlohn in Deutschland beispielsweise reduziert wird, weil osteuropäische Länder kaum den deutschen Mindestlohn zahlen könnten. Ein sinnvollerer Ansatz wäre meiner Meinung nach, dass man beispielsweise deutsche Unternehmen dazu verpflichtet, genau die selben Gehälter zu zahlen wie in Deutschland. Meinetwegen noch leicht angepasst, aber grundsätzlich sollte es nicht sein, dass im EU-Ausland produziert wird, weil sich dort leichter Lohndumping betreiben lässt. Ich denke, das würde schon eine ganze Menge bringen.


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