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Lächerlich und moralisch fragwürdig (BVB)

herrNick, Freitag, 21.06.2019, 13:11 (vor 1761 Tagen) @ Burgsmüller84

Nenn es naive Romantik, aber nach circa 10 Jahren würde man annehmen, dass jeder Arbeitgeber dem Angestellten auch ans Herz gewachsen sein müsste.

Das ist aus meiner Sicht ein bisschen kurz gesprungen. Die Rahmenbedingungen in einer Beziehung, auch in einer Arbeitnehmer-/Arbeitgeber-Beziehung ändern sich innerhalb von zehn Jahren (sogar innerhalb von 8). Nur weil ich vor 5 Jahre in meiner Firma den besten Job der Welt hatte, heißt das nicht, dass es heute noch so ist: wie hat sich die Firma insgesamt entwickelt? wie sind meine Kollegen, das Betriebsklima? wie ist das Verhältnis zu meinem Chef? wie wird meine Arbeit wertgeschätzt? ist die Tätigkeit noch Abwechslung genug oder langweilt mich das ganz und ich brauche einen neuen Reizpunkt?

Das kann nach 10 Jahren alles noch passen, ist aber alles andere als eine Selbstverständlichkeit. In großen Unternehmen habe ich oft die Gelegenheit intern etwas anderes zu machen, in kleineren Unternehmen ist das schwieriger.

Was wie ich viele wohl nicht verstehen, ist die geringe Neigung von Millionären, auf ein paar Prozent mehr (über die Karriere gerechnet) zu verzichten, um Teil einer Familie zu bleiben und eventuell One-club-man zu werden (im Sinne der zukünftigen Einordnung von z.B. Piszczek).

Da gibt es vermutlich mindestens zwei Ansatzpunkte:
1. Die Karriere ist kurz
Eine gute Profi-Fussballerkarriere dauer mehr oder weniger 15 Jahre. Die Zeit, in der der Du Millionenverträge abschließt ist bei vielen kürzer, bei vielen kommt es nie dazu.Nach dieser Zeit stehst Du ohne Ausbildung oder sonst was da, aber mit einem gehobenen Lebensstandard. Der Lebensstandard wird sich automatisch immer ein bisschen dem Umfeld angleichen. D.h. nicht, dass alle jede Woche in den nahen Osten fliegen, um goldene Steaks zu essen, aber mit einem gebrauchten, rostigen, 20 Jahre alten Polo fahren auch die wenigsten Fussballprofis. Als Fussballer hast Du zudem das Risiko, dass Deine Karriere permanent gefährdet ist. Eine einzige blöde Verletzung reicht aus und Du hast einen kompletten Karriereknick oder sie ist gleich ganz zu ende. Somit entsteht vielleicht ein höheres Bedürfnis schnell an gut bezahlte Verträge zu kommen, weil es ggf. zum nächsten großen Vertrag gar nicht mehr kommt.

2. Geld ist nicht alles
All die gute Bezahlung nutzt im Zweifel nix, wenn ich total unglücklich bin: wegen Kollegen, Wertschätzung etc. (siehe oben), vorhandenes Umfeld (Freunde, Familie). Die einen können besser ein paar Jahre Kompromisse machen, anderen fällt das schwerer.

Ciao,

herrNick


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