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Rentenarten und Abschläge (Fußball allgemein)

Kris, Freitag, 02.11.2018, 09:07 (vor 2003 Tagen) @ Taifun

Fair wäre es, wenn derjenige, der seine Lebensarbeitszeit fremdbestimmt und lohnabhängig verbracht hat, eine entsprechend gute Rente erhält, die den Lebensstandard nicht abstürzen lässt. Fair ist es, wenn Gruppen, die keine Rentenpunkte erwirtschaften konnten (z.B. Erwerbsunfähige), eine ebenfalls angemessene Rente erhalten. Einem Sozialstaat angemessen ist es, wenn Menschen ohne oder mit nur sehr geringer Erwerbstätigkeit einen wie auch immer gearteten Mindestsatz (also Sozialhilfe) zum Leben bekommen, wenn sie das Rentenalter erreichen. Fair ist es, wenn man sich darauf verlassen kann, dass ein Rentensystem von heute auch morgen noch Bestand hat. Wenn der seit vielen Jahrzehnten gültige Generationenvertrag aber nicht mehr gilt, muss auch über eine alternative Finanzierung der Rente nachgedacht werden, denn die Gesellschaft wird immer älter.

Die abschlagsfreie Rente mit 63 nach 45 Beitragsjahren (Rente für besonders langjährig Versicherte) gab es nur im Jahr ihrer Einführung. Seitdem erhöht sich das Renteneintrittsalter für diese Art der Rente jedes Jahr um 2 Monate, bis die 65 erreicht sind. Dies betrifft erstmalig die Jahrgänge ab 1964.

Die Rente mit Abschlag ab 63 nach 35 Beitragsjahren (Rente für langjährig Versicherte) gilt weiterhin. Die Abschläge betragen 0,3% der Bruttorente pro vorgezogenem Beitragsmonat. Abgezogen werden auch der Gegenwert für die Rentenpunkte, die du nicht mehr erwirtschaften kannst, sowie Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge (zzt. rd. 11% der Bruttorente), und je nach Höhe der Bruttorente noch Steuern. Der Abzug gilt ein Leben lang.
Beispiel: Bei einem guten Durchschnittsverdiener (ca. 2.000 EUR Nettoverdienst) angenommener Wert der regulären Altersrente heute etwa 1.300 EUR brutto abzgl. 300 EUR Abschläge abzgl. 140 EUR für KV/PV – verbleiben 860 EUR zum Leben.
Also überlegst du dir, ob du nicht doch besser bis 67 arbeiten gehst, um zumindest die 300 EUR Abschläge zu sparen. Wer hält das aus? Bauarbeiter? Pflegekräfte??
Einen guten Überblick über alle Rentenarten bietet die Seite der Dt. Rentenversicherung: Rente und Reha – Rente – Allgemeines – Rentenarten und Leistungen

Aus der Unsicherheit heraus verständlich, aber nicht sozial gedacht, ist es in meinen Augen, wenn jüngere Menschen, also die Rentner in spe, eine Konkurrenz zu den jetzigen Rentnern oder denen, die bald in Rente gehen, aufbauen. Wir sitzen alle zusammen in einem Boot. Auch die, die jetzt oder bald in Rente gehen, müssen gegenüber den vorherigen Rentnergenerationen schon ordentliche Einbußen in Kauf nehmen. Dafür können aber die vorherigen Rentnergenerationen nichts, sondern diejenigen, die die Gesetze erlassen.

Die Frage ist, wie sich eine soziale Rente der Zukunft finanzieren lässt. Einen BER oder Panzer für die BW, die nicht funktionieren, braucht kein Mensch. Eventuell sollte man darüber nachdenken, etwas sorgsamer mit Steuergeldern zu haushalten. Wie auch immer die Rente finanziert wird: Letztendlich ist es ein Umschichten von eingenommenen Geldern. Und davon sollte bei einer funktionierenden Wirtschaft genug da sein.


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