schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Militärschlag in Syrien (Fußball allgemein)

Will Kane, Saarbrücken, Samstag, 14.04.2018, 14:29 (vor 2201 Tagen) @ Kulibi77

In Frankreich hat das Zeigen militärischer Stärke eine lange Tradition und ist über alle Partei- oder besser Lagergrenzen hinweg überhaupt kein Diskussionsthema. Sehr augenfällig ist das jedes Jahr am 14. Juli, wenn der Präsident in Paris die Militärparade abnimmt. Letztes Jahr hat Macron Trump eingeladen, der gleich ganz begeistert war.

Es steht in Frankreich auch völlig außer Zweifel, dass das eigene Militär französische Interessen wahrzunehmen hat. Nicht nur in den Überseedepartements, sondern vor allem in den ehemaligen Kolonien Westafrikas. Dort sind Fallschirmjäger-/Fremdenlegionseinheiten stationiert und nicht nur deshalb, weil man im Falle von Bürgerkriegen oder Kriegen französische Bürger retten will. Die Staaten dort werden nach wie vor als französisches Einflussgebiet betrachtet. Die französischen Truppen dort haben aber vor allem die Aufgabe, die Rohstoffzufuhr nach Frankreich sicherzustellen. Dass In Mali u.a, Seltene Erden abgebaut werden, dürfte mittlerweile bekannt sein. Das wichtigste Land ist jedoch der Niger. Von dort bezieht Frankreich über 50% seines benötigten Urans. Über 70% des französischen Strombedarfs wird aus Atomkraftwerken gedeckt. Darum geht es, wenn irgendein französischer Präsident mal wieder bedrohte Menschenrechte oder Terroristengefahr entdeckt. Und clever wie sie sind, wird gleich die Pflicht aller ‚Europäer‘ beschworen, bei militärischen Aktionen mitzumachen. Mali war dabei sehr gutes Beispiel. Erst der deutsche Außenminister, dann die deutsche Verteidigungsministerin waren sofort bereit, den ,französischen Freunden‘ beizustehen.

Es ist für mich ein echtes Phänomen, dass in Deutschland gerne die USA angeprangert werden (zurecht oder zuunrecht), das was Frankreich so treibt aber gänzlich unkommentiert bleibt. Trotz der immensen Kosten und Kritik daran, betreibt man auch immer noch die eigene Atomstreitmacht. Im übrigen hat Frankreich auch im Nahen und Mittleren Osten seine Interessen. Wie Großbritannien, die USA und Russland auch. Von den Regionalmatadoren Türkei, Iran und Saudi-Arabien ganz abgesehen.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1232951 Einträge in 13676 Threads, 13773 registrierte Benutzer Forumszeit: 23.04.2024, 18:08
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln