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Militärschlag in Syrien (Fußball allgemein)

Ulrich, Samstag, 14.04.2018, 11:42 (vor 2204 Tagen) @ airjdcgf

Bei aller Aufregung vor dem Derby, muss man sich doch verinnerlichen, wie schmal der Grad ist, auf dem die Weltgemeinschaft gerade balanciert. Wir waren lange nicht mehr so nah dran an einer bewaffneten Auseinandersetzung der Weltmächte.

Der Militärschlag ist nur eines in einer ganzen Reihe von Ereignissen die in der Tat Anlass zur Sorge geben.

Auf der einen Seite ist da Russland. Alleine in Großbritannien hat es angefangen beim Mord an Alexander Litwinenko mit Polonium im Jahr 2006 eine Reihe von mysteriösen Todesfällen von Exil-Russen gegeben bei denen teils über die Beteiligung von russischen Geheimdiensten spekuliert bzw. diese etwa im Fall Litwinenko sogar als sicher angesehen wird. Am Ende dieser Kette steht der glücklicherweise gescheiterte Mordanschlag auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal und seine Tochter. Naturgemäß lassen sich in solchen Fälle juristisch wasserdichte Beweise nur sehr schwer oder gar nicht führen. Aber für mich spricht auch im letzten Fall alles dafür dass es sich um eine Tat staatlicher russischer Kräfte gehandelt hat der zweifellos von ganz weit oben abgesegnet worden ist.

Auch im Fall Duma spricht wohl alles dafür dass hier von der syrischen Regierung ein -allerdings sehr "primitiver"- chemischer Kampfstoff eingesetzt worden ist. Und es fällt mir schwer zu glauben dass dies ohne Wissen des russischen Militärs geschehen ist.

Auf der anderen Seite haben wir einen hochgradig narzisstischen amerikanischen Präsidenten der eh zu Übersprungshandlungen neigt wenn er selbst unter massivem Druck steht und der die Welt bevorzugt mittels Twitter mit seinen emotionalen Ausbrüchen "erfreut". Donald Trump hat in den letzten Wochen und Monaten einige massive Rückschläge hinnehmen müssen. So ist der Anwalt der ihn in den Muller-Ermittlungen federführend vertritt zurück getreten weil er Trump für nicht steuerbar hält. Bei seinem persönlichen Anwalt und Vertrauten Cohen hat es Hausdurchsuchungen gegeben, der Mann steht im Verdacht schwere Straftaten begangen zu haben. Und auch im damit eventuell verknüpften Fall von "Stormy Davis" droht ihm massives Ungemach. Der Mann hat allen Grund davon durch eine begrenzte militärische Auseinandersetzung abzulenken. Nur ist der Nahe Osten ein Pulverfass, und seitdem die Russen dort direkt militärisch aktiv sind hat sich die Lage nochmals zugespitzt.

Alles in allem gibt das in der Tat Grund zur Besorgnis. Wir steuern auf eine neue Ost-West-Konfrontation zu. Verantwortlich dafür ist in meinen Augen zunächst einmal Putin. Dazu kommt aber dass sich die Unberechenbarkeit von Trump zu einer immer größeren Gefahr entwickelt.


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