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Ich bin so froh, (BVB)

Kris, Mittwoch, 31.01.2018, 21:21 (vor 2891 Tagen) @ YUMADBRO

Danke für deine Meinung, ich fühle mich in dieser Welt der Frustrierten auch nicht heimisch. Auch wenn das, was zurzeit abgeht, nicht immer verständlich ist.
Ich verstehe z.B., dass Marc Bartra wegwollte. Offensichtlich, weil er hier keine sportliche Perspektive mehr hat. Aufgrund des Anschlags hätte er sicherlich alle Hilfe der Welt, die er zur Bewältigung des Traumas braucht. Aber warum lässt man ihn ziehen? Ist er so schlecht?
Manni und Matze Ginter, die bei ihren jetzigen Vereinen zur Entfaltung kommen. Ich wünsche es ihnen, aber warum war das bei uns nicht möglich?
Ich verstehe, dass Auba wegwollte, einfach wegen des Geldes. Ist doch legitim im heutigen Fußballgeschäft. Er weiß, dass er nur noch wenige Jahre hat, und ich weiß nicht, was ihm bei der letzten Vertragsunterschrift erzählt wurde, und wie die Dinge sich seitdem entwickelt hatten. Der Abgang war doof, aber richtig böse bin ich ihm nicht.
Mit Dembele habe ich irgendwie gar nichts am Hut. Er war kurz hier, hat ein paar nette Sachen auf dem Platz gezeigt, wahnsinnig viele Ballverluste produziert, oft falsche Entscheidungen getroffen, aber dann wieder ein irres Sahnehäubchen serviert. Immerhin haben wir sauviel Geld für ihn gekriegt. Das ist ein massives Upgrade zum Abgang von Lewa.

Die fußballerische Scheinwelt dreht sich immer schneller. Es werden Summen rausgehauen, dass einem schwindlig wird. So lange das so ist, sollten wir dafür sorgen, dass wir unseren Teil vom Kuchen abbekommen, einfach, um weiter oben mitzumischen. Einfach gut wirtschaften für evtl. mal magere Jahre. Das geht vielleicht zurzeit auf Kosten der sportlichen Eleganz. Wir müssen in unseren Entscheidungen vielleicht noch schneller werden, dafür sorgen, dass immer Ersatz im Hintergrund steht, der auch bezahlbar ist, und diesen möglichst schnell integrieren. Ist aber wahrscheinlich viel schwieriger, als man vom Schreibtisch aus glaubt.

Was ich gelernt und mittlerweile auch akzeptiert habe, ist, dass wir tatsächlich (noch) ein Ausbildungsverein für die oberen Clubs sind, quasi ein Freiburg für Reiche. Freiburg zeigt bei diesem absurden Spiel (jährliches Fleddern der Mannschaft) Größe, zumindest von dem, was ich so mitkriege. Kein Gejammer. Keine Forderungen, dass der Spieler X oder Y gefälligst zu bleiben hat. Kein Rumgehacke, dass der Spieler es leider selbst versäumt hat, ein Vereins-Held zu werden, die meisten scheinen daran sowieso kein Interesse zu haben.
Auch Freiburg will Cash für seine Spieler macht das Beste daraus. Selbst nach einem Abstieg ist man im Folgejahr direkt wieder aufgestiegen. Auf unsere Verhältnisse projiziert: Mal ein Jahr ohne CL oder gar EL wäre nicht der Weltuntergang. Im nächsten Jahr kommen wir gestärkt zurück.
Freiburg hat trotzdem immer irgendwie eine gute und gierige Mannschaft auf dem Platz, die auch den Topmannschaften in der Bundeliga das Leben schwer macht oder gewinnt. Ich finde es wirklich erstaunlich, wie die das jedes Jahr hin kriegen. Hängt sicherlich in großem Maße auch mit dem Trainer zusammen.
Wenn man von Freiburg lernen will, dann vielleicht, dass wir im Moment einfach mal kleinere Brötchen backen, den Spielern, die frisch eingetroffen sind, eine Chance geben und uns weiterhin in Geduld üben und gelassener bleiben. Ich wünsche mir, dass wir den Abgang unserer Spieler mehr mit Würde tragen.
Willst du gehen? Gut, schauen wir uns die Bedingungen an. Tüss, du bist nicht unersetzbar. Auch wenn Marco evtl. nächstes Jahr nach England geht, dann wäre es halt so.
Ich fände es gut, wenn wir die Leistungen derjenigen Spieler in den Vordergrund stellen, die da sind, die nicht wegwollen, die sich reinhängen und ihr Bestes geben. Auch wenn es nicht immer Weltklasse ist, so ist es aber doch gut. Und wer weiß, der ein oder andere ist bei guter Unterstützung auch schon über sich hinaus gewachsen. Wer war denn Auba, als er zu uns kam? Kannte den jemand?

Unserem jetzigen Trainer ist es immerhin gelungen, die Mannschaft zu stabilisieren. Sie wirkt auf mich längst nicht mehr so verunsichert wie unter Bosz. Die letzten Tore resultierten für mich aus falscher Zuordnung im Spielgeschehen oder Langsamkeit. Na ja, es war auch mal ein Slapstick-Tor dabei. Na und?
Ob unter Stöger oder einem anderen Trainer, die Borussenwelt dreht sich immer weiter. Aus Phasen wir diesen werden wir gestärkt hervorgehen. Ein Umbruch, wie er zurzeit stattfindet, geht halt nicht spurlos an uns vorbei. Doch wir haben die Mittel, etwas Neues entstehen zu lassen. Ich glaube jedenfalls daran. Einfach bißken cool bleiben, die Dinge mit Humor und Langmut nehmen, wir selbst haben doch gar keinen Einfluss auf die Entscheidungen der oberen Vereinsetage oder auf das, was die Spieler auf den Platz bringen. Einfach locker bleiben, wird schon wieder.


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