Was zwei Minuten ausmachen (Spieltage)

John Silver, Samstag, 08.11.2025, 20:25 (vor 27 Tagen) @ Floatdownstream

Nach Nuri war man - wir als Fans ja auch - überhaupt froh, Stabilität bekommen zu haben. Die Frage ist jetzt eben, ob man sich damit zufrieden gibt, oder doch mehr will. Die Frage wäre dann aber, wie man dieses "mehr" erreichen will, bei den vorhandenen Strukturen. Schon wieder ein Neuer auf der Bank kann es ja nicht wirklich sein.

Es wäre m.E. nicht zu viel verlangt, dass ein Trainer die Herangehensweise auch an den jeweiligen Gegner anpasst und entsprechend auf- und einstellt. Das fehlt mir, vor allem in den letzten Wochen. Gegen ManCity hätte ich mir geradezu gewünscht, dass wir zwei Busse parken - haben wir nicht. Gegen Hamburg hingegen, den erklärten Underdog, spielen wir total defensiv. Die Resultate waren dann auch so.
Auch grundsätzlich darf ein Trainer seine Arbeit hinterfragen, wenn es über einen längeren Zeitraum nicht wirklich läuft und bestenfalls die knappen, teils glücklichen Ergebnisse in Ordnung sind. Wir haben eine schwache Offensive, die zu wenig echte Chancen kreiert und zu wenig aus dem vorhandenen Personal macht: es wird auf den Flügeln zu wenig hinterlaufen, um scharfe Pässe und Flanken von der Grundlinie bringen zu können, selten wird ein 1:1 in der Geschwindigkeit versucht und es findet viel zu wenig Direktspiel statt, um kompakte Abwehrformationen auszuhebeln.
Unsere Ecken und Freistöße sind zudem meist Varianten von der Stange ohne jedes Überraschungsmoment. Wenn das 1:0 fällt, sind wir kaum in der Lage, ein weiteres Tor nachzulegen, sondern lassen i.d.R. zu, dass der Gegner uns Druck macht.
Das alles geht einher mit personellen Entscheidungen, die zumindest ich oft nicht mehr verstehe. Dazu gehören auch spärliche, zu späte oder sehr defensive Wechsel.