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Erst die Meinung, dann die passenden Zahlen (Spieltage)

Fonzie, Münster, Mittwoch, 29.10.2025, 15:47 (vor 37 Tagen) @ Didi

Und mit diesen 76 Spieltagen hast du jetzt ganz zufällig genau die Anzahl an Saisons rausgesucht, in der wir möglichst schlecht dastehen... Das ist für mich Statistik für Dogmatiker. Im Einzelnen:

Nimmt man eine mehr (22/23) dazu, sind wir in den 110 Spielen zum Beispiel Dritter hinter Leverkusen. Klar, wir sollten den Anspruch haben, vor denen zu stehen, aber es wird sicher auch relativ stark durch ihre ungewöhnlich gute Meistersaison beeinflusst. Vor Stuttgart und Frankfurt haben wir in dieser Tabelle aber jeweils über 30 Punkte Vorsprung.

Wenn man die Jahre davor dazu nimmt, verstärkt sich dieser Effekt, wir rücken auch näher an Leverkusen bzw. überholen sie (Zeitraum ab 19/20) irgendwann.

Bevor sich gleich ein anderer Hobbystatistiker berufen fühlt, daraus den schleichenden Tod des BVB abzulesen, da es ja immer nur bergab ging, schiebe ich dann noch die andere Richtung nach: Nimmt man aus deiner Auswahl 23/24 raus und guckt nur auf die letzten 42 Spieltage, war neben Bayern nur noch Leverkusen vor uns, aber knapper. Frankfurt liegt dann trotz der ganzen supergünstigen Vollkrachertransfers aus deinem ersten Beitrag immer noch hinter uns, der VfB auch wieder, der Abstand zu Leipzig wird auch wieder größer.

Und das ist alles nur auf die Bundesliga betrachtet, ohne die Verzerrungen durch Doppelbelastung in der CL, die eigentlich außer Leverkusen und uns niemand durchgängig hatte, einzubeziehen.

Als Mathematiker wage ich es mal, aus der ganzen Tabellenspielerei zwei Hypothesen abzuleiten:

1) Rein mathematisch könnte man die Saisons 22/23 sowie 23/24, die bei uns sehr schlecht und bei Leverkusen und Stuttgart bzw. Frankfurt sehr gut waren, als Ausreißer im langfristigen Trend interpretieren.

2) Rein sportlich könnte man anerkennen, dass wir irgendwann vor 2023 ein paar falsche Entscheidungen bei Transfers und sonstigem Personal getroffen haben, aktuell aber eine klare Kurskorrektur verzeichnen und uns wieder an einigen Profiteuren der Schwäche vorbeischieben. Leipzig ist aktuell mal wieder vor uns, klar, aber die können eben auch international schön die Füße hochlegen und regenerieren bzw. sich vorbereiten.

Mir fällt es wirklich schwer nachzuvollziehen, warum einige den permanenten Drang verspüren, sich an den ganzen Eintagsfliegen wie der Eintracht, davor dem VfB, davor Freiburg abzuarbeiten. Frankfurt ist gerade in der "honeymoon phase" der Kaderplanung, wo sie ein paar tolle Griffe hatten, einige Spieler teuer verkaufen konnten und dazu das Gehaltsniveau noch nicht auf CL-Dauergast-Niveau liegt. Auf Sicht gibt es in meinen Augen aber nur zwei mögliche Szenarien:

a) Sie sind weiter erfolgreich, zahlen dann aber eben irgendwann auch CL-Gehälter (und Ablösen) und müssen den Kader auch mit mehr teuren Leuten breiter aufstellen.

b) Sie holen nicht nur Volltreffer und pendeln sich dann wieder auf 5-8 ein, wo sie hingehören.

Gestern haben wir einen Emporkömmling im eigenen Stadion nach langem Kampf nicht unverdient in seine Schranken gewiesen. Ich finde es richtig traurig, dass das für einige ein Anlass ist, zuerst mal unsere Kaderplanung/den Trainer/den Verein als Ganzes in Frage zu stellen. Mein Vorschlag wäre: Freut euch doch mal einen Tag bevor ihr wieder mit Taschenrechner und Monokel am Rechner sitzt und kontrolliert, ob Frankfurt im Verhältnis nicht für 1,3 Mio/Punkt günstiger weniger Erfolg eingekauft hat, als wir.


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