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Rolle von Gross u.a. (Spieltage)

Bembele, Münster, Montag, 20.10.2025, 18:25 (vor 46 Tagen) @ TiRo
bearbeitet von Bembele, Montag, 20.10.2025, 18:29

Kann mir jemand die heutige Rolle von Gross erklären? Vor allem in der zweiten HZ habe ich sein Wirken überhaupt nicht einordnen können. Ich vermute mal, er sollte auf der 10 spielen, war aber ständig Außen zu finden. Fand ich total unglücklich und wenig nachvollziehbar. Verstehe nicht, wie man Gross, der bei allem Respekt wahrscheinlich einer der langsamsten Spieler der Bundesliga ist, auf die offensiven Außen packen kann.


Der überragende Spieler der 1. Halbzeit war Harry Kane. Bedingt durch den Ausfall Gnabrys setzte Trainer Kompany Jackson auf der 9 und den etatmäßigen Mittelstürmer Kane auf der 10 und im zentralen Mittelfeld ein. Nach dem Spiel auf seine Position angesprochen meinte Kane etwas scherzhaft, aber durchaus am realen Geschehen orientiert, er sei auf der 6, der 8 und der 10 präsent gewesen.

Das Hauptproblem des BVB mit dem Gegner in der 1. Halbzeit war, dass man überhaupt keinen Zugriff auf Kane hatte. Wenn man dem Spiel eine Wende geben wollte, dann musste genau das geändert werden. Seine Pässe mussten unterbunden werden und gleichzeitig musste man defensiv näher beim Gegner stehen. Offensiv benötigte man gleichzeitig eine Anspielstation, die sich den Mitspielern immer wieder anbietet.

Kovač hat Groß offensiv nicht nur als diese Anspielstation in der 2. Halbzeit eingesetzt, sondern ihn bei Ballbesitz der Bayern in den Räumen agieren lassen, in denen Kane in der ersten Halbzeit bevorzugt unterwegs war. Ziel war es offensichtlich, Pässe in diese Räume (und damit auf Kane) zu unterbinden, damit er nicht die Pässe wie in der 1. Halbzeit spielen konnte. Eine nicht ganz einfache taktische Aufgabe, die Groß aber durchaus ordentlich gelöst hat. Ein wesentlicher Punkt, warum das Spiel sich in der 2. Halbzeit sukzessive zu Gunsten des BVB entwickelt hat.


Hm...sehe ich etwas anders.

Groß ist leider überfordert. Er ist zu langsame, kommt in keine Zweikämpfe und wenn doch mal, hat er einfach keine Chance. Gegen gute Gegner, spielst du mit 10 vs. 11, sobald er auf dem Platz steht. Gegen passive Gegner mag das noch funktionieren.

Dass Kovac Groß von Beginn gebracht hat und nicht einen Brandt, Beier oder Chuck hat uns eigentlich das Spiel gekostet.
Dadurch musste Nmecha auf eine ungewohnte Position ausweichen, Sabitzer war alleiniger 6er und Groß siehe oben. Deswegen hatten wir 0 Zugriff und konnten auch offensiv nicht in Erscheinung treten.

Beier ist zwar fußballerisch limitiert, hätte aber bspw. die Wege eines Boey effektiv eindämmen können, dann hätten Sabitzer und Nmecha mehr Möglichkeiten gehabt, sich um Kane zu kümmern. Was es ausmacht, Brandt auf dem Platz zu habe, sahen wir gestern nicht zum ersten Mal.

Für mich hat sich Kovac gestern verzockt, seine eigenen Aussagen von wegen Mut keine Taten folgen lassen, einen erfolgreiche Taktik und Mannschaft umgestellt (wie in Barcelona) und zu spät gewechselt. Umgestellt ja, aber personell hätte er früher die Reißleine ziehen müssen.

Deine Überlegungen kann ich gut teilen. Ob es dann tatsächlich anders gelaufen wär, kann letztlich niemand sagen.
Was aber Fakt ist, dass Kovac aus dem 2:2 im April in München keine Schlüsse gezogen hat.
Wie im April hat die Manschaft in der ersten Halbzeit auf der ganzen Linie enttäuscht. Das war nun wieder ein Klassenunterschied und wieder hat man reines Glück (und ein bißchen Kobel) gehabt, dass die Bayern die vielen klaren Chancen nicht nutzen konnten.

Im April nach der Blamage in Barcelone (wo er ja auch überraschend eine neue, ganz falsche Taktik wählte) sprach er in der PK und noch kurz vor Anpfiff in München von Wiedergutmachung und Reaktion nach dem Barca-Spiel. Davon war allerdings in der ersten Halbzeit nichts, aber auch gar nichts zu sehen; der BVB kam kaum über die Mittellinie (mal den Kicker-Spielbericht lesen). Das änderte sich in der zweiten Halbzeit, als der BVB mit der ersten torgefährlichen Aktion zur Überraschung aller (vor allem der Spieler selbst) in Führung ging und so das Spiel etwas ausgeglichener gestalten konnten.

In der PK vor dem jetzigen Spiel in München. sprach er wieder davon, man dürfe sich nicht hinten reinstellen, sondern müsse mutig sein, nach vorne spielen, um Entlasung zu schaffen.

Und was folgte? "Wir haben ohne Eier gespielt in der ersten HZ, ohne Mut, ohne Vorwärtsdrang. Wir haben alles vermissen lassen, keinen Zweikampfgeführt waren sehr unsauber im Passspiel.", fasste Schlotterbeck die Halbzeit treffend zusammen. Und hätten die Kane, Diaz und C. etwas besser gezielt, wäre das Spiel mit etwa 3:0 entschieden gewesen.

Wie also kann es sein, dass ein seit mehr als 10 Spiele ungeschlagener Tabellenzweiter so desaströs auftritt in einer ganzen Halbzeit (wie schon im April)?

Entweder Kovac hat die falsche Ansprache (und evtl. auch die falsche Aufstellung) gewählt oder die Spieler befolgen nicht, was er vorgibt oder sie können es nicht.

In den ersten 30 Minuten waren nur 5 Ballkontake für den wieder unsichtbaren Sabitzer (d.h. alle 6 Minuten 1 BK und das als Mf-Spieler) zu registrieren, 4 für Groß, 7 für Guirassy, 8 für Adeyemi und 12 für Nmecha und nahezu alle in der eigenen Hälfte. Kaum Sprints, kaum intensive Läufe, kaum einen Zweikampf gewonnen, eine indiskutable Passqoute.

Und doch hätte die Partie vollkommen überraschend komplett kippen können, wenn Nmecha (wie nahezu zeitgleich Beier im April) in der 49. Minute den einfachen Ball eingeköpft hätte.

Und man darf zu recht fragen, warum der Trainer erst in der Halbzeit notwendige Korekturen vorgenommen hat. Da hätte es schon längst zu spät sein können, wenn das Heimteam seine Chancen annähernd genutzt hätte. Schon nach 15-20 Minuten konnte man erkennen, dass es mit der Taktik und dem Personal nicht (mit einem Vorwärtsdrang, mutig spielen) klappen kann.

Für Kopenhagen aber sollte der pragmatische Kovac-Fußball (auch mit frischen Spielern) für einen Dreier reichen.


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