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Täter war Reichsbürger (Politik)

Ensiferum, Odenwald, Mittwoch, 05.03.2025, 13:46 (vor 284 Tagen) @ jniklast

Im Studium hat eine Professorin uns ein Buch empfohlen mit dem Titel "Geistige Brandstifter". Ich finde es leider nicht im Netz, gibt aber ähnliche Bücher mit dem ähnlichen Titel.

Bezogen auch Mannheim reicht es nicht zu sagen, der Täter war ein Reichsbürger und er hat wie ein Reichsbürger gehandelt und abhaken. Dasselbe könnte man nicht über die "islamistischen" Anschläge schreiben. Was ich bisher zu den "islamistischen" Anschlägen gelesen habe ist, dass die Täter hier gelebt haben und via Internet manipuliert, bearbeitet oder radikalisiert wurden.

Aber zurück zu den Reichsbürgern bzw. Rechten: Wenn du in deren Bubble bist, wirst du von deren Nachrichten und Weltuntergangsnachrichten zugebombt. Das hält ein gesunder Mensch kaum aus. Das wird nicht anders sein als bei Islamisten. Sie streuen ihr Gift aus in der Hoffnung, dass ein labiler Mensch irgendwann durchdreht. Das ist bei Islamisten dasselbe Prinzip. Bei den rechten Anschlägen Hanau, Australien oder Norwegen sagten die Täter, dass sie einen Präventivschlag ausführen möchten gegen einen sich verbreiteten Islamismus. Islamisten wiederum führen einen Präventivschlag gegen die westliche Welt aus, die angeblich den Islam bekämpft.

Leider, hoffen beide Seiten bei den Anschlägen, dass es jemand aus der anderen Fraktion ist, um dies für die eigene Propaganda auszuschlachten. Beide Seiten sind in einer Symbiose, brauchen den anderen um ihre "Idee" am Leben halten zu können.

Um die Ursache zu bekämpfen müssen wir über die dunklen Seiten des Internets reden. Mir fehlt von Seiten der Behörden eine Aufklärung, was die Täter an Medien konsumiert haben, wie oft wurde konsumiert, wer hat die Inhalte produziert, wieviele Jahre schon. Ich bin auf solchen Seiten nicht unterwegs, mir reicht es wenn ich teilweise die Kommentare auf Facebook und Instagramm lese, die auch in mir Unbehagen und Kopfschütteln auslösen. Ihr müsst nur bei lokalen Nachrichten auf positive Berichte gehen, wenn Menschen mit Migrationshintergrund involviert sind. So viel Hass und Hetze von Otto Normalverbrauchen mit Fotos der Familie, dem Arbeitgeber etc. Vor zehn Jahren las ich die Kommentare anonym auf versteckten rechten Seiten, die ich hier nicht nennen möchte. (Ich habe im Studium eine Arbeit schreiben wollen über islamistische und rechte Hetze auf sozialen Medien).

Möchte abschließend auf das Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung hinweisen. Auf der Website habe ich folgende Artikel der sich auch mit der Rolle der Medien beschäftigt:

https://www.rosalux.de/news/id/52902/strafen-und-abschieben

Die Jugend ist ebenso gefährdet, sodass wir in unserer Debatte über die Regulierung von Medien reden müssen:

https://www.n-tv.de/panorama/Gefaehrliche-Online-Kulte-manipulieren-Jugendliche-article25597129.html

Aber ich frage mich, warum solche Leute nicht in den Talkshows sitzen sondern immer dieselben Nasen die was von Obergrenzen und Bezahlkarten reden. An den (Sozialen)Medien könnten wir was ändern. Aber da muss ich spontan an Volker Pispers denken, der gesagt hat, der "Deutsche" redet gerne darüber was er nicht ändern kann, als darüber was er ändern könnte.

Habe gestern nebenbei gelesen, dass glaube in Norwegen der Vorschlag gemacht wurde, dass bevor ein Kommentar verfasst werden kann, der Nutzer zuerst drei Fragen zum Artikel beantworten muss. Ich möchte nicht sagen, dass das die Lösung ist, aber zumindest wird darüber nachgedacht.

Die Leute wählen ja scheinbar aus einem Weltbild, dass sich durch die Medien und Socialmedia erfahren, als durch die wirkliche Realität.

Wir haben bei uns im Ort einen Afghanen und keine Syrer. Der Afgahne spricht sehr gut deutsch, hat hier seine Ausbildung abgeschlossen und trinkt auf den Partys mit uns Bier. Möchte damit nicht sagen dass Afghanen Bier trinken müssen. Aber mehr Integration geht nicht. Trotzdem hat die AFD 20+% bekommen.

Zum Abschluss noch zum Anschlag in Mannheim: Kurz nach der Tat wurde ein falscher arabischer Name gestreut, ebenso ein Zettel mit angeblichen Daten zum Fahrer. Da nun der Name bekannt ist, gibt es schon die ersten im Netz die Streuen, dass da was vertuscht werden soll von der Regierung. Da findet nur Anklang, weil den Menschen schon Jahrelang Misstrauen in die Regierung propagiert wurde.

Sorry für den langen Beitrag, musste mir was von der Leber schreiben.


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