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Dutt rechnet mit DFB ab: ''Habe jetzt fast zehn Jahre geschwiegen...'' (Fußball allgemein)

koom, Dienstag, 06.12.2022, 10:21 (vor 508 Tagen) @ Will Kane

Und er hatte auch Vorschläge, wie man Abhilfe schaffen könnte. Z.B. bei der Stürmerausbildung. Als eines von mehreren Problemen in diesem Bereich hatte er identifiziert, dass sich das Einstürmersystem durchgesetzt habe. Dies spiegele sich dann auch im Nachwuchsbereich wieder. Nach seinen Vorstellungen sollten alle DFB-Nachwuchsmannschaften mit einem Zweistürmersystem agieren, am besten in einem 4-4-2. Somit würde immer die doppelte Anzahl von Stürmern ausgebildet.

Ah, ich erinnere mich. Ja, die Aussagen und diese Idee fand ich auch gut. Gerade das 4-4-2 ist eigentlich eine gute Ausbildungsbasis, weil du im Grunde alle Rollen auf dem Feld ausbildest.

Was Dutt zu diesem Zeitpunkt nicht einschätzen konnte, war der behördenmäßige Charakter des DFB. Angestoßene Veränderungen laufen da schon einmal ins Nirwana. Überhaupt ist der Wille zu Veränderungen nur sehr stiefmütterlich ausgeprägt. Da holt man sich gerne eine blutige Nase, wenn man etwas konkret ändern will.

Fairerweise: Der Deutsche an sich tut sich immer schwer mit Veränderungen. "Never change a running system" ist zwar englisch, aber trotzdem in der Idee sehr deutsch. Die CDU (und auch SPD) führt das in der Politik ja auch "eindrucksvoll" aus und man sieht ja, wohin uns das gebracht hat.

Generell kann man wohl auch sagen, dass Klopp (und auch Tuchel, Rangnick) Generationstalente waren, die mal für einen kurzfristigen Peak im Fußball gesorgt haben. Aber diese Welle ist mittlerweile abgeebt und - sehr böse ausgedrückt - Scharlatane wie Flick sind in deren Kielwasser nach oben geschwommen.

Nur zur Sicherheit: Der "Scharlatan" ist übertrieben ausgedrückt. Flick ist kein schlechter Trainer, aber trotz des (relativ singulären) Erfolges nicht sonderlich ausgewogen. Sein Ding funktioniert nur relativ kurz und ist von besonderen Parametern abhängig. Die Nachhaltigkeit ist nicht seine Stärke. Im Nachhinein würde ich sagen, dass die Kombination Löw+Flick vielleicht optimal war: Löw ist erheblich konservativer, defensiver und damit ein guter Konterpart gewesen für den Nur-Offensive-Flick. Nachdem Flick weg war, war nur Weichspüler Sorg (Null Profil) dabei, wodurch die N11 nur noch verwaltet wurde. Und jetzt nur mit Flick fehlt die Balance und vielleicht auch Weitsicht, mal etwas auf Defensive zu gehen.


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