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ca 40% weniger Intensivbetten (Corona)

Ulrich, Freitag, 02.04.2021, 16:10 (vor 1728 Tagen) @ oltuenne

Jo, das kommt zu den Kosten noch hinzu.

Schon Wahnsinn was passiert, wenn kleinste Stellschrauben sich verändern, all unsere Systeme sind auf Kante genäht. Bricht auch nur ein Zacken weg, fällt das Kartenhaus "uns geht es doch gut" in sich zusammen.

Und dass man auf Kante näht, läuft schon einige Jahre so. Ich habe 2016/2017 einige Male in einer Uni-Klinik gelegen. Medizinisch ist man dort top. Aber das Pflegepersonal war ganz massiv überlastet. Ein, zwei Jahre später hat man dann eine Station geschlossen, weil das Personal fehlte.

Die Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen sind ganz massiv auf dem Rücken des Pflegepersonals durchgeführt wurden. Und dazu kommt, dass viele Kliniken mittlerweile Konzernen gehören, die gewinnorientiert arbeiten. All das führt dazu, dass eine Pflegekraft mittlerweile deutlich mehr Patienten betreuen muss, als vor 30, 40 Jahren.


Aber wir könnten ja auch Pflegekräfte abwerbe, Problem nach Polen & Co verschieben. Wenn die nicht mehr wollen, geht's weiter Richtung Asien.

Wenn ich mich richtig erinnere, dann hat man das früher schon einmal gemacht. Z.B. philippinische Krankenschwestern seit den späten Sechzigern.


Ist das Problem jetzt das fehlende Personal oder ein gesellschaftliches Problem? Immer mehr zu fordern, ohne Gegenleistung zu bringen. Hartz IV reicht nicht zum Leben, dass Friseur Gehalt hingegen ist völlig in Ordnung. Dazu Sozialausgaben auf Rekordhoch.

Das Problem ist, man hat den Druck auf das Pflegepersonal immer weiter erhöht. Immer mehr Patienten pro Pflegekraft, etc. Dazu vielfach Schichtdienst. Die Gehälter sind zwar mittlerweile gestiegen. Aber der Beruf ist deutlich unbeliebter geworden.

Was passiert, wenn wir eine Gegenleistung für Sozialleistungen einfordern? Der damalige Zivildienst würde von Sozialhilfe Empfänger aufgefangen werden, bei guter Leistung folgt die Festanstellung.

Für den Job muss man geschaffen sein. Sonst wird das ganze nicht funktionieren. Im Augenblick ist das ganze ein Teufelskreis. Noch immer ist der Personalschlüssel zu schlecht, und selbst wenn man ihn verbessern würde, gäbe es zu wenig Leute. Die müsste man erst ausbilden. Und das dauert. Und zudem findet man nicht genügend Auszubildende, der Beruf hat mittlerweile einen zu schlechten Ruf.


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