schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Leben in der eigenen (TW) Blase (BVB)

HollyB, Samstag, 23.01.2021, 13:30 (vor 1179 Tagen) @ stoffel85
bearbeitet von HollyB, Samstag, 23.01.2021, 13:39

Was soll er denn auch sagen?

"Ja, gut das wir Roman behalten konnten, er hält zwar in manchen Spielen, kaum Bälle die auf das Tor kommen und fängt selten eine Flanke ab, aber es wird auch in der Zukunft Spiele geben in denen kein Ball auf das Tor kommt, da sind wir zuversichtlich, dass er das schafft" ?

Der BVB ist jedoch und das muss man auch kritisch hinterfragen, sehr konservativ auf der Position des Torhüters.

Während man Jungs wie Erling, Jadon, Jude, Gio, Youssouffa und und und, jung holt und ihnen die Chance gibt sich zu entwickeln, hat man auf der Torhüterposition, nach Weide, doch nie jemanden permanent als neue Nr.2 verpflichtet der jung war und auf Perspektive die Nr.1 werden könnte.

Ich verstehe es bis heute eigentlich auch nicht, warum man z.B. Dominik Reimann
nicht eine Perspektive aufgezeigt hat, durch dieses Verhalten seitens der sportlichen Führung. Statt Marvin Hitz 2018 zu verpflichten mit 29 und Bürki als auserkorene Nr.1, wäre da ein Platz für ein Talent aus der BVB Jugend (Seit 2004 spielte er beim BVB) doch optimal gewesen


Grundsätzlich bin ich absolut der Meinung, dass man auf der Torhüterposition, mit Blick auf die Vergangenheit selten den besten Torhüter auf der Position hatte, Weide ist in den Jahren nach Lehmann und Warmuz sehr gereift und in den Jahren zum Ende hin, auch unsere erfolgreichste Zeit in den 2010ern, fand ich strahlte er als Torhüter viel Ruhe und Klasse aus inkl Führungspersönlichkeitsattitude.

Natürlich darf ein Blick auf die Historie der BVB Torhüter nicht vergessen werden und hervorhebend, neben Weide und auch Stoffel (Klein, aber Mega-Reflexe, hat er nicht mal einen Ball aus dem Winkel, mit dem Fuß gefischt, bei einem Spiel gegen Bochum?, Hans Tilkowski, Heinrich Kwiatkowski, Eike Immel, wir hatten schon echte Top-Leute in unseren Reihen


Die Vereinsführung übertüncht aber konsequent das Problem des Roman Bürki beim BVB, es ist ein großes Problem, mit großen Auswirkungen auf die Defensive.

Ich behaupte, Torhüter sind, allein aufgrund ihres Alleinstellungsmerkmales des Torhüters, ein spezieller Punkt und z.B. die Bayern waren auch so erfolgreich in den letzten Jahren, weil sie das bestmögliche auf dieser Position verpflichtet haben und für die Fälle auch das bestmögliche als Nr.2.

Manuel Neuer, kostete 18 Mio Euro + Boni, fast 30 Mio Euro
Oliver Kahn wechselte 1994 für 2,4 Mio Euro (ca 4,6 Mio DM) und war Rekordtransfer als Torhüter zu der Zeit

Die Defensive muss sich 100% auf den "reifen" Torhüter verlassen können, dass er Ruhe ausstrahlt, wichtige Bälle in wichtigen Situationen hält, dass der Gegner einen großen Respekt an den Tag legt, so wie bei Kahn und Neuer, aufgrund derer permanenten Leistungen. Welcher Stürmer zweifelt/e da nicht,
dass einer den Ball der unhaltbar scheint, in stetiger Regelmäßigkeit mit überragenden Reflexen pariert.

Ein wesentlicher Fakt kommt doch in der "Neuzeit" mit dazu - Das Aufbauspiel
Sehr lesenswert es wird wichtiger denn je und/oder zumindest fußballerische Qualität, saubere lange Bälle, Abstöße, sicheres Passspiel, auch bei Gegnerdruck und antizipierend agierend. Das fehlt Bürki z.B. total.
Der Großteil seiner Abstöße, langen Bälle nach vorne fliegen ins Aus oder auf den Kopf/Fuß des Gegners und das wissen ja mittlerweile auch so viele, dass sie ihm einfach den Ball überlassen, Paradebeispiel das 0:1 in Leverkusen, gestern auch häufig zu sehen. Das ist neben dem Mangel an Lufthoheit bei Standards einer der größten Kritikpunkte

Alternativ stellt man ein Talent rein, dass lange gescoutet wurde und man 100% davon überzeugt ist, dass er, charakterlich, fast narszisstisch veranlagt ist und somit mit Druck, Erwartungshaltung, aber auch durch eigener Konstanz eine durchschlagende Entwicklung hat. Das ist nicht einfach, aber absolute Qualität bzw Potenzial hat seinen Preis und es zahlt sich langfristig aus, wenn man wirklich intensiv das Scouting betreibt und ernsthaft eine deutliche Verbesserung auf der Position will, sollte man auch mal dort Geld in die Hand nehmen und investieren, mehr als vielleicht auf den ersten Blick üblich erscheint. Es ist letztlich natürlich keine Garantie oder eine Preisfrage, dass es sofort eine "Wand" wird, wenn man einen "Schnapper" verpflichtet, siehe Ablöse und Leistung bei z.B. Utd -> De Gea oder Kepa -> Chelsea.

Ich möchte auch nicht Luca Unbehaun die Qualität absprechen, dass er es sein könnte, aber es gibt doch viele Stimmen, auch fernab des BVB-Umfeldes, die ihn als guten Torhüter sehen und auch Potenzial es in eine Bundesliga zu schaffen, aber eher die Zweite.

Man wird sich seitens des BVB weiterhin Roman Bürki schönreden und das muss man öffentlich auch, aber intern sollte dort ein anderer Konsens gefunden werden, wenn man eine eigene neue Zielausrichtung für die Zukunft plant.


Das alles kann jetzt schon als Torhüter-Bashing verstanden werden und diese Kritik akzeptiere ich, ich akzeptiere sie weil ich die Erfahrung in meiner Jugend selbst machen konnte/musste. Nein ich war kein Jugendtorhüter bei einem Bundesligisten, aber das muss man auch nicht sein um besser ein Einblick in die Handlungsweise und was wäre richtig/falsch beim Herauslaufen/abwehren der Torhüterposition zu haben. Menschen die nie im Vereinsleben im Tor standen, Torwarttraining, Gespräche mit Torhütertrainern und anderen Torhüterkollegen hatten, bekommen als quasi Aussenstehende da oft auch ein falsches Bild von, was muss ein Torhüter machen.

Da bin ich auch immer fasziniert, wie Kommentatoren beurteilen, war ein Ball nun haltbar oder nicht, auf den ersten Blick scheint es für alle ja immer einfach, Torhüter zu sein, aber am Ende bist du immer der Arsch, das ist Roman Bürki derzeit auch.

Nicht weil er menschlich schlecht wäre, sondern und das muss man dann aber auch so analysieren, man erkennt doch objektiv auch überhaupt keine Veränderung in seiner Entwicklung beim Thema Lufthoheit, nicht mal ein zartes Pflänzchen, gar nichts. Er stagniert seit Jahren bei diesen Problemen und es gibt im Endeffekt mehr Standards pro Spiel in denen er schlecht aussieht und die Defensive verunsichert, als Schüsse aus der zweiten Reihe, die er mit starken Paraden hält. Das ist dann auch für den selbsternannten Anspruch des BVB nicht die flächendenkende Qualität.

Roman Bürki hat immer seine Spiele gehabt, in denen er überragend hielt (z.B. Slavia in der CL) aber diese Spiele sind im Vergleich zu Unsicherheiten in der Unterzahl

Als Torhüter würde ich ihm wünschen, dass er einfach mutig in jeden Ball der hoch in den 5er kommt reinspringt und ihn fängt, alternativ wird sowieso meist Stürmerfoul gepfiffen, würde er diesen Sprung schaffen und mutig und beherzt agieren müsste man danach seine fußballerische Qualität und Genauigkeit in Passschärfe arbeiten. Ich glaube nur, dass es so nicht kommen wird und falls doch eine solche Verbesserung auch nicht von heute auf morgen erfolgt


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1226834 Einträge in 13642 Threads, 13770 registrierte Benutzer Forumszeit: 16.04.2024, 15:49
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln