Transferfenster: Porto sammelt auf (Fußball allgemein)

Blarry, Essen, Mittwoch, 07.10.2020, 09:55 (vor 1289 Tagen) @ bobschulz

Zuerst einmal hat es unterschiedlich terminierte Transferfenster in den nationalen Ligen schon immer gegeben. Ist an sich kein Argument, aber historisch daraus erwachsen, dass es unterschiedliche Zeitpunkte zum Saisonstart gibt.

Die skandinavischen Ligen und die der ehemaligen Sowjetunion spielen mitunter von Frühjahr im Herbst, unter Ausnutzung des vorherrschenden Klimas. Bring den gleichen Vorschlag in Italien oder Spanien, und du wirst ausgelacht. Bei 38 Grad im Schatten ist Kicken ebenso uncool (Füße hoch, der kommt tief) wie auf tiefgefrorenem Kunstrasen. Und das nur innerhalb Europas, wo es noch ein paar Kontinentalverbände mehr gibt.

Dazu kann ich mir gerade speziell für Portugal eine gewisse Verbindung zum brasilianischen oder generell südamerikanischen Fußball vorstellen, wo gerade der FC Porto über Jahre hinweg der führende Importeur südamerikanischer Fußballer für Europa war. Da möchte man sicher vermeiden, die Transfer- und Spielbetriebsperioden zu weit auseinanderdriften zu lassen, um nicht ständig Spieler aus dem laufenden Spielbetrieb heraus auf einen fremden Kontinent holen zu müssen. Damit ist niemandem wirklich geholfen.

Übrigens ist es für einen Kicker nicht gerade ein Qualitätsmerkmal, wenn man nach Sperrstunde immer noch keine Leihe oder Transfer eingetütet hat und jetzt nach Portugal muss. Ein Vorwurf "der FC Porto schnappt sich Spieler, die niemand mehr wollte" ist nicht unbedingt stark. Gibt schlimmere Beleidigungen. "Du Thomas Müller" zum Beispiel.