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Trump bekommt Grönland nicht - und sagt Staatsbesuch ab (Sonstiges)

Ulrich, Donnerstag, 22.08.2019, 09:38 (vor 1709 Tagen) @ donotrobme

Wie gesagt, es passt ins Bild.

Interessant an der Geschichte finde ich eher, dass Trump gewillt ist, ein weiteren Bundesstaat in die Vereinigten Staaten zu integrieren, der wohl eher europäisch geprägt ist und damit eher die Demokraten wählen dürfte, während man bei Puerto Rico den Status als Bundesstaat eben aus jenem Grund ablehnt.

Will er das wirklich? Ich hätte eher gedacht, er hätte Grönland den Status als Territorium oder halt den als Außengebiet wie Puerto Rico zugedacht. Aber eventuell hat er sich darüber auch noch gar keine Gedanken gemacht. In gewisser Hinsicht agiert der Mann wie ein Sechsjähriger. Gestern konnte man z.B. in den Nachrichten sehen, wie er im Garten des Weißen Hauses ein Statement abgab. Darin zeigte er sich über die Art der Absage durch Dänemark tödlich beleidigt. Man habe nicht nur ihn gedemütigt, sondern die gesamte USA. Im 19. Jahrhundert hätte er vermutlich die Kanonenboote in Bewegung gesetzt.


Viel schlimmer als sein Vorgehen in sachen Grönland und dem damit verbundenen Weltbild, welches er als Staatsoberhaupt der Welt präsentiert, sind andere Tatsachen. Er trifft sich lieber mit Diktatoren und umstrittenen Staatsoberhäuptern als mit früheren Bündnispartner.

Ich bin überzeugt, Donald Trump verachtet in seinem tiefsten Inneren die Demokratie und ihre Regeln. Seine Wähler sind für ihn lediglich Stimmvieh. Aber vermutlich fürchtet er trotzdem die Wahlen, denen sich Diktatoren nicht stellen müssen und bei denen Autokraten für so unfaire Bedingungen sorgen, dass sie auf jeden Fall gewinnen.


Er benennt Richter zum Obersten Gerichtshof, die scheinbar nicht die Persönlichkeit haben, um solch ein Amt zu führen. Leute, die möglicherweise sogar schwere Straftaten begangen haben. Darüber kann jedoch hinwegsehen werden, solange die Parteilinie in umstritenen, wie auch schwierigen Fragen unterstützt wird.

Das ist in der Tat ein riesiges Problem. Hier stellt Trump unter Umständen die Weichen für die nächsten 30, 40 Jahre.


Er benennt Botsachter, die sich aktiv in die Landespolitik der jeweiligen Länder einmischen.

... wenn er überhaupt Botschafter ernennt. Es gibt noch immer wichtige Partner der USA, zu denen bisher keine Botschafter ernannt worden sind, und in denen Stellvertreter geschäftsführend aktiv sind. Eventuell für diese Staaten nicht einmal die schlechteste Alternative.

Und auch Leute wie der Botschafter in Berlin, der unsägliche Mr. Grenell, haben keine wirkliche Anbindung in Washington. Weite Teile der Trump-Administration sind mehr oder weniger dysfunktional. Teils gewollt, teils wegen der Unfähigkeit der Personen an der Spitze.

Trump schmälert damit die Glaubwürdigkeit seines Landes und beschädigt damit die Vertrauenswürdigkeit der USA in den kommenen Jahrzehnten. Wer weiß denn schließlich, ob nicht in naher Zukunft ein ähnlich tickender Mensch auf seinem Posten landen wird und seine Politik fortsetzen wird.
Das ist doch der viel größere Schaden, als die bloße Tatsache, dass Trump am liebsten wieder die Politik der Kolonialzeit aufleben lassen möchte.

Das ist in der Tat der Fall. Donald Trump ist über kurz oder lang Geschichte. Aber sein Handeln wird in vieler Hinsicht noch lange nachwirken. Richter am obersten Gerichtshof, Bundesrichter, die noch lange wirken werden, eine explodierende Staatsverschuldung, funktionsunfähige Behörden, etc.

Ich bin mir sicher, Donald Trump wird als der mit Abstand übelste Präsident der letzten gut 150 Jahre in die amerikanischen Geschichtsbücher eingehen.


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