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[Atomenergie] Die Suche nach dem Endlager (Sonstiges)

majae, Muc, Freitag, 26.04.2019, 13:45 (vor 1820 Tagen) @ Ulrich

Von Tschernobyl waren auf wir betroffen, und das obwohl die Entfernung bis Deutschland deutlich größer ist als die von Südschweden aus gemessen und wir zudem meist Westwindlagen haben. Die radioaktive Wolke ist zudem mehrfach um die Erde gewandert. Um belgische bzw. französische AKW sind teilweise deutlich weniger als einhundert Kilometer von Deutschland entfernt. Ginge beispielsweise eine der belgischen Anlagen hoch, dann müsste man im ungünstigsten Falle sogar Teile des Ruhrgebiets evakuieren.

Betroffen ja, aber in welchem Ausmaß? Abermillionen Menschen verlieren durch den Klimawandel ihre Lebensgrundlage, ganze Inselstaaten werden vom ansteigenden Meeresspiegel verschluckt, afrikanische Länder von extremen Dürren heimgesucht usw. - da sind hunderte von Millionen, ach Milliarden von Menschen zum Teil extremst betroffen, die nie auch nur irgendetwas nennenswertes zum Klimawandel beigetragen haben. Fliegt Tihange in Belgien in die Luft, ist das ein westeuropäisches Problem. Eine Anzahl im zweistellige Millionenbereich an Menschen (inklusive uns) leidet massiv darunter. Keinerlei nennenswerte Auswirkungen für die restlichen >7 Milliarden Menschen. Die radioaktive Wolke, die Papua-Neuguinea erreicht, erzeugt ein Bruchteil der Strahlenbelastung, der wir alle tagtäglich durch natürliche Hintergrundstrahlung aus dem Kosmos oder dem Erdgestein ausgesetzt sind.

Am besten wäre es natürlich, sämtliche AKWs und Kohle-/Gaskraftwerke vom Netz zu nehmen. Aber damit würde wir auch fast 2/3 unserer Stromerzeugung verlieren (in NRW übrigens sogar 90%, Stand 2016). Da das für fast niemanden in Frage käme, müssen wir uns entscheiden, ob wir uns selbst übergangsweise gefährden wollen oder definitiv dazu beitragen, für die kommenden Generationen die komplette Welt zwischen unbewohnbar und sehr unwirtlich zu machen. Wer alt genug ist, wird von dem zweiten Fall natürlich nicht mehr viel mitbekommen.

Das Problem mit dem Endlager haben wir dabei übrigens schon längst. Der atomore Abfall von 20 Jahre weiterer AKW-Nutzung macht da vielleicht einen Faktor 2 aus, ändert am prinzipiellen Dilemma aber nichts. Ich vermute eh, dass man das irgendwann ins All schießen wird.


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