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Sommer, Sonne, Essen. (Sonstiges)

Will Kane, Saarbrücken, Dienstag, 24.07.2018, 20:20 (vor 2103 Tagen) @ Tigo

Grillen ist natürlich immer eine Option in den Abendstunden.

Im Saarland ist Schwenken (= landestypische Form des Grillens) keineswegs eine Option, sondern vielmehr eine Passion. Ein Kulturgut, dass quasi von Generation zu Generation vererbt wird. Die Frage danach, was man an den ‚Hundstagen‘ essen könnte, stellt sich da nicht. Denn geschwenkt wird immer. Frühling, Sommer, Herbst, Winter. Ein ‚Schwenker‘ bezeichnet dabei
a) den Grill (dreibeiniges Grillgestänge, spitz nach oben zulaufend, an dem ein runder Grillrost mittels Ketten befestigt ist und über einer offenen Feuerstelle geschwenkt wird; mit Grillgut bestückt natürlich; original selbst gefertigt während der Nachtschicht auf der Dilinger Hütte);
b) das Grillgut (mariniertes Stück Fleisch vom Schweinenacken);
c) der Griller (sorgt für alles, was auf den Rost muss; das ordnungsgemäße Schwenken, und das gesamte Drumherum.
Abgerundet wird das Schwenkvergnügen mit einem Kasten Karlsberg Urpils.
Mehr braucht der Saarländer nicht zum Leben. ;-)

Bin aber noch nie großer Fan von Würstchen, Bauch oder anderen verarbeiteten Resten die in Deutschland irgendwie das Gros an Menschen total lecker finden.
Habe gerne Fisch (zB auf Holzbrettern gegart) oder eben ein gutes Stück Fleisch. Klasse statt Masse.

Generell bin ich der Meinung, dass wenn schon ein Tier zum Verzehr geschlachtet wird, dann auch alles Verwendung finden sollte. Noch vor zwei, drei Generationen war dies eine Selbstverständlichkeit, zwischenzeitlich leider nicht mehr. Allerdings gibt es auch hier Gott sei Dank wieder eine Trendwende. Kalbsbäckchen oder Rinderzunge z.B., früher ein ‚Arme-Leute-Essen‘, gelten heute als echte Delikatessen.

Qualität sollte immer vor Quantität gehen. Lieber weniger, dafür aber gut. Ist jefenfalls meine Meinung. Im Saarland gibt es da zwei Fraktionen. Zum einen die Schwenker, in der Mehrheit auf Menge bedacht. Am Freitag wird man diese Spezies wieder in kilometerlangen Schlangen vor den hiesigen Fleischgroßmärkten finden. Zum anderen die frankophil angehauchten Gourmets, die hier ebenfalls weit verbreitet sind. Entsprechende Lokale mit qualitativ hochstehender Küche gibt es hier sehr viele. Die Grillen zuhause auch entsprechend, sei es nun Fleisch, Fisch oder Gemüse. Und dazu gibt es dann natürlich den passenden Wein. ;-)

Wie auch immer, chacun à son goût!


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