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SPON - Pfiffe gegen Gündogan- Es geht nicht um Politik (Fußball allgemein)

Nolte, Sonntag, 10.06.2018, 02:18 (vor 2147 Tagen) @ Paolo


Natürlich wird im Artikel die Rassismuskeule geschwungen. Wenn Michael Ballack sich seinerzeit mit Erdogan hätte ablichten lassen, wäre es vermutlich auch zu Pfiffen gekommen. Ich gebe zu, dass das Pfeifkonzert wohl geringer ausgefallen wäre. Das hat mehrere Gründe...

Dass ich den Artikel argumentativ nicht überzeugend finde, habe ich hier bereits geschrieben. Aber vielleicht haben wir einfach eine unterschiedliche Definition des Begriffs "Rassismuskeule". Was ist das für dich? Ist alles eine Rassismuskeule, sobald irgendwo jemand Rassismus anprangert, während du selbst keinen Rassismus siehst?

Das liegt u.a. aber daran, dass viele türkischstämmigen Mitbürger noch immer stark mit der deutschen Kultur fremdeln. Ist Kritik an der grundsätzlichen Anpassungsfähigkeit vieler Türkeideutschen automatisch Rassismus? Ich denke nicht. Ist es ein Vorurteil? Absolut. Was aber erstens sehr oft bestätigt wird, und was zweitens immer der erste mögliche Standpunkt eines Menschen einer unbekannten Sache gegenüber ist. Ohne Vorurteile kann man nicht über unbekannte Dinge nachdenken.

Kommt drauf an. Wenn du nur eine Tatsache darstellst und diese mit Zahlen belegst, ist das ok. Wenn du davon ausgehend aber einen auf Sarrazin machst, ist das Rassismus. Und wenn du einer einzelnen Person, woher sie auch kommen mag, ausgehend von Statistiken über den "Integrationserfolg" von Menschen ihrer Herkunft mit Vorurteilen begegnest, ist auch das Rassismus.


Außerdem spielt es eine große Rolle, dass Gündogan und Özil gute Beispiele für gelungene Integration sein könnten und somit das Pflaster auf eine oftmals zerrüttete Beziehung. Stattdessen zeigen sie deutlich wie wenig deutsch ihre Denkweise und wie sehr türkisch sie ist. Das ist etwas, was viele schwer enttäuscht und aufbringt.

Da stimme ich zumindest in der Tendenz zu.


Meiner Meinung nach ist die PR-Aktion der beiden Spieler eine Frechheit gegenüber den Opfern des "Präsidenten" Erdogan. Diese Frechheit ist noch einmal etwas enttäuschender, weil sie von Spielern kommt, die wie gesagt als gutes Beispiel für gelungene Integration stehen könnten, stattdessen aber zeigen, wie sehr eine Integration nicht stattfindet. Für mich ist das eine Folge von möglichen zwei Staatsbürgerschaften. Meiner Meinung nach müsste man sich entscheiden, welche man behalten möchte. Es kann nicht sein, dass viele Deutschtürken in beiden Ländern wählen können, immer aber weniger die Ergebnisse tragen müssen, als Menschen mit nur einer Staatsbürgerschaft. Die doppelte Staatsbürgerschaft ist für mich die Wurzel einer unnötigen Problematik.
Einer Problematik, die längst nicht überwunden ist, wie es Özil und Gündogan verdeutlicht haben.

Dass ich diese Denkweise für extrem kurz gedacht halte, habe ich dir hier schonmal erläutert. Gündogan und Özil haben Familie in der Türkei. Falls sie zu diesen Familien in irgendeiner Form ein positives Verhältnis haben, sind sie selbstverständlich vom Ausgang der Wahlen betroffen.


Alleine dafür, dass sie sich vor den Karren Erdogans haben spannen lassen, gehörten beide aus der Nationalmannschaft geschmissen. Ganz genauso, wie ein Timo Werner suspendiert werden müsste.

Und ja, ganz genauso wie Franz Beckenbauer vom DFB suspendiert werden müsste, wenn er in Quatar keine Hinweise auf Zwangsarbeit erkennen kann.

Alle suspendieren! Wir fahren mit einem Team bestehend aus den 23 unbescholtensten Männern des Landes zur WM!


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