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SPON - Pfiffe gegen Gündogan- Es geht nicht um Politik (Fußball allgemein)

uwelito, Wambel/ Westpfalz/ Waldhof, Sonntag, 10.06.2018, 11:46 (vor 2140 Tagen) @ Paolo

Habe mir deine Diskussion mit Knolli durchelesen und muss sagen, dass ich deine Logik als extrem verworren wahrnehme.

Natürlich wird im Artikel die Rassismuskeule geschwungen. Wenn Michael Ballack sich seinerzeit mit Erdogan hätte ablichten lassen, wäre es vermutlich auch zu Pfiffen gekommen. Ich gebe zu, dass das Pfeifkonzert wohl geringer ausgefallen wäre. Das hat mehrere Gründe... Das liegt u.a. aber daran, dass viele türkischstämmigen Mitbürger noch immer stark mit der deutschen Kultur fremdeln. Ist Kritik an der grundsätzlichen Anpassungsfähigkeit vieler Türkeideutschen automatisch Rassismus? Ich denke nicht. Ist es ein Vorurteil? Absolut. Was aber erstens sehr oft bestätigt wird, und was zweitens immer der erste mögliche Standpunkt eines Menschen einer unbekannten Sache gegenüber ist. Ohne Vorurteile kann man nicht über unbekannte Dinge nachdenken.

Außerdem spielt es eine große Rolle, dass Gündogan und Özil gute Beispiele für gelungene Integration sein könnten und somit das Pflaster auf eine oftmals zerrüttete Beziehung. Stattdessen zeigen sie deutlich wie wenig deutsch ihre Denkweise und wie sehr türkisch sie ist. Das ist etwas, was viele schwer enttäuscht und aufbringt.

Meiner Meinung nach ist die PR-Aktion der beiden Spieler eine Frechheit gegenüber den Opfern des "Präsidenten" Erdogan. Diese Frechheit ist noch einmal etwas enttäuschender, weil sie von Spielern kommt, die wie gesagt als gutes Beispiel für gelungene Integration stehen könnten, stattdessen aber zeigen, wie sehr eine Integration nicht stattfindet. Für mich ist das eine Folge von möglichen zwei Staatsbürgerschaften. Meiner Meinung nach müsste man sich entscheiden, welche man behalten möchte. Es kann nicht sein, dass viele Deutschtürken in beiden Ländern wählen können, immer aber weniger die Ergebnisse tragen müssen, als Menschen mit nur einer Staatsbürgerschaft. Die doppelte Staatsbürgerschaft ist für mich die Wurzel einer unnötigen Problematik.

Einer Problematik, die längst nicht überwunden ist, wie es Özil und Gündogan verdeutlicht haben.

Alleine dafür, dass sie sich vor den Karren Erdogans haben spannen lassen, gehörten beide aus der Nationalmannschaft geschmissen. Ganz genauso, wie ein Timo Werner suspendiert werden müsste.

Und ja, ganz genauso wie Franz Beckenbauer vom DFB suspendiert werden müsste, wenn er in Quatar keine Hinweise auf Zwangsarbeit erkennen kann.


Eher interessant als deine Ballack/Erdogan Konstellation finde ich den Gedanken und die sich daraus ergebende Frage, ob man eigentlich nach der s.g. Wiedervereinigung Spieler ausgepfiffen hat, die sich vorab mit Mielke oder Honni haben ablichten lassen.

Nur so nebenbei. Grundsätzlich will ich erst einmal festhalten, dass es in meinen Augen anmaßend ist, einen Spieler wie Gündogan auf Grund von einem Vorfall so an den moralischen Pranger zu stellen. Wenn man sich seinen Werdegang ansieht, dann wird man erkennen, dass das Foto mit dem Sultan nicht Teil eines größeren Musters ist, im Gegenteil. Wäre das so, müsste man sicherlich über Konsequenzen sprechen. Aber ihn jetzt wegen diesem einem Foto aus dem Team streichen zu wollen, nach seinen Erklärungen, diese Forderung ist nicht gerechtfertigt.

Ich habe jetzt aber mal ein paar Fragen an dich:

Was ist deutsche Kultur?
Was ist deutsche Denkweise?
An was muss man sich anpassen?
Was ist türkische Kultur? und türkische Denkweise?


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