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Kicker am Montag zu Schmelle (BVB)

Will Kane, Saarbrücken, Montag, 23.04.2018, 09:51 (vor 2196 Tagen) @ Djerun

Jetzt habe ich mal ein wenig hier im Forum in die Beiträge geschaut und ich bin entsetzt. Wie kann man nach einem solchen Spiel derart negativ sein? Das gilt natürlich nicht für alle, aber der erste Eindruck beim zugegebenermaßen flüchtigen Überblick ist sehr unschön.

Stöger hat mit seinen Entscheidungen offensichtlich absolut richtig gelegen. Das war sicherlich nicht der einzige Grund für den souveränen Sieg, aber es war einer. Kritik zu üben gehört dazu und ist legitim und durchaus mMn auch wünschenswert. Aber dieses Negativbild hier ich kann ich absolut nicht nachvollziehen.

Ich denke, dass JEDER hier im Forum mind. erleichtert ist ob des 4:0 gegen Kusen. So geht es mir zumindest. Allerdings haben mich Mannschaft und Verein/Verantwortliche in den letzten Monaten derart oft enttäuscht, dass ich dem Braten einfach nicht traue. Wie Du schon sagst, sind wir auf einen sehr sehr müden Gegner getroffen, der nichts auf die Reihe bekommen hat, aber trotzdem Fussball spielen wollte und uns so viele Räume im Spiel gelassen hat wie bisher kein Gegner in dieser Saison. Ich bin davon überzeugt, dass schon das Spiel in Bremen eine ganz andere Nummer und uns mehr abverlangen wird. Es wird sich zeigen, wie stabil wir nun sind und ob wir die benötigten mind. 4 Punkte Vorsprung auf Platz 5 vor dem letzten Spieltag halten können, denn Hoppenheim ist momentan spielerisch das Maß aller Dinge und unter normalen Umständen für uns ein 0 Punkte Spiel...

Klar kann man ein Spiel gegen eine defensiv so gut organisierte und strukturierte Mannschaft wie Gelsenkirchen, die dem Gegner kaum Räume lässt, nicht mit einem Spiel vergleichen gegen eine eher offensiv agierenden Mannschaft wie Leverkusen, deren Pressing sicherlich auch wegen Ermüdungserscheinungen gar nicht funktioniert hat. Dennoch hat die Mannschaft gegen solche Gegner in den letzten Monaten auch nicht gerade brilliert. Umso beachtlicher fand ich die Leistung am Samstag. Bürki sicher und aufmerksam, die Defensive sehr gut organisiert. Die Endverteidigung funktionierte ausgezeichnet, wenn sie benötigt wurde. Das war meistens aber kaum nötig, da die Leverkusener durch eine sehr gute Organisation des defensiven/ zentralen Mittelfeldes und einer bemerkenswert aufmerksamen Abwehrreihe hinsichtlich Herausrücken und Raumverknappumg nur selten in den Strafraum des BVB kamen. Besonders hervorzuheben war für mich, wie die Mannschaft sich von hinten herausgespielt hat. Selbst Sokratis fiel hier nicht negativ auf. Auch hier spielte es sicherlich eine Rolle, dass die Leverkusener Offensivspieler beim Anlaufen nicht so spritzig wirkten. Aber die Ruhe und Übersicht, mit der ein Toprak nicht spektakulär und weiträumig, dafür aber sicher und mit Übersicht immer den eröffnenden und aufbauenden Pass nach vorne spielte, das war schon bemerkenswert. Ganz zu schweigen von Akanji in seinem ersten Spiel auf einer ungewohnten Position. Defensiv eine Bank, vorwärtsverteidigend, saubere und mutige Pässe nach vorne spielend, offensiv ein Aktivposten. Piszczek stark verbessert, Weigl ebenfalls und ein guter Organisator defensiv wie offensiv. Götze in seiner tieferen Positionierung ein echter Gewinn darin, das Spiel schnell und mit Übersicht nach vorne zu tragen; dazu mit sehenswerten vertikalen Pässen. Pulisic ebenfalls stark verbessert und mit neuem Selbstvertrauen. Ebenso Phillip, der eine echte Alternative als Sturmspitze war. Reus hatte sicherlich die benötigten Räume, nutzte sie aber auch hervorragend. Ebenso Sancho, ganz klar ‚Man of the match‘. Überragend und eine Augenweide.

Vor allem zeigten sich nicht nur die einzelnen Spieler z.T. stark verbessert, sie agierten als Mannschaft. Und sie spielte Fußball und rumpelte sich nicht irgendwie durch das Spiel. Welchen Anteil daran Stöger, die auf dem Platz agierenden Spieler oder auch die nicht berücksichtigten Spieler, der Gegner oder sonstige Einflussfaktoren hatten, ist für mich letztlich nicht so wesentlich. Es wird wohl ein Mix aus vielem gewesen sein. Wichtig war für mich, endlich wieder einmal eine hervorragend aufspielende Borussia zu erleben, die mich (und andere) begeistert hat. Und ich bin mir sicher, so wie ich es von Beginn der ‚Stöger-Mission‘ an war, dass wir die CL-Qualifikation schaffen werden.

Ich bin auch nicht in den letzten Wochen und Monaten enttäuscht worden, bis auf die desaströse Niederlage in München. Ich habe spielerisch nicht viel von der Mannschaft erwartet und nach all dem, was in der letzten Saison inklusive des Anschlags und in der Zeit unter Bosz passiert war, konnte der Fokus mMn auch nur auf eine einigermaßen funktionierende Stabilisierung und das Punkten zur Erreichung eines CL-Platzes ausgerichtet sein. Und das ist auch gelungen. Über das ‚Wie‘ mache ich mir in dieser sehr speziellen Saison keine großen Gedanken. Und: Welcher von unseren direkten Konkurrenten um einen CL-Platz hat denn seit Stögers Amtsantritt mehr Punkte als der BVB geholt? Ich lasse mich gerne korrigieren, aber ich sehe da keinen.

Das alles hat mit dem, was ab der neuen Saison als große Herausforderung ansteht, zwar auch, aber letztlich nicht ganz so viel zu tun. Also freue ich mich an dem, woran ich mich jetzt freuen kann, und sehe der neuen Saison hoffnungsvoll-kritisch und mit ganz bestimmten Erwartungen verbunden entgegen.


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