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SZ - Mario Götze verloren im Zentrum (BVB)

Will Kane, Saarbrücken, Mittwoch, 21.03.2018, 18:19 (vor 2199 Tagen) @ Phil

Ich glaube, der ab der neuen Saison verantwortliche Trainer des BVB wäre nicht schlecht beraten, sich über eine andere Position und Rolle Götzes Gedanken zu machen. Es wäre schade, wenn ein solches Fußballtalent auf Dauer nur noch Mittelmaß darstellen würde.


Womit du aber auch wieder nicht drumherum kommst, seine gesundheitliche und damit einhergehende körperliche Situation zu berücksichtigen.

Während Schweinsteiger halt auch einfach das Voraussetzungen hatte, die für einen eher defensiveren Part geeignet waren, ist dies bei Mario Götze eben nur bedingt der Fall. Ein wenig Struktur in ein Spiel bringen zu können, reicht dann halt auch nicht aus, wenn man da defensiver aufgestellt wird.

Ich bin wirklich nicht mehr von große Groll gegenüber Mario Götze durchzogen. Ich habe mich deutlich gegen seine Rückkehr seinerzeit ausgesprochen, aber auch das war schon mehr sportlichens Erwägungen geschuldet (und den mit ihm einhergehenden Budgetbelastungen), und weniger seinem Abgang 2013 zuzurechnen.

Ich gönne ihm wirklich, dass er sein Glück irgendwie und irgendwo finden kann. Meinetwegen auch bei uns. Aber ich sehe einfach überhaupt nicht, wie genau sich das gestalten soll. Natürlich hat er so viel Talent, dass er auch immer mal wieder bessere Spiele macht. Wobei die Benchmark diese Saison nicht sonderlich hoch war bei uns, um da auch mal etwas positiv aufzufallen.

Unterm Strich sehe ich einfach einen Spieler, völlig nüchtern betrachtete, dem athletisch derart viel fehlt, dass er egal auf welcher Position immer in der Verfassung Probleme haben wird. Zum einen fehlt im Tempo. Er kommt kaum einem Spieler hinterher. Er kann keinem Spieler weglaufen. Gleichzeitig fehlt im das Geschick (so er hineinkommt) im defensiven Zweikampf. Und offensiv sieht das mangels Tempo auch nicht viel besser aus.

Darüber hinaus ist deutlich zu erkennen, meiner Meinung nach, dass die Luft bei ihm nur für maximal 60 Minuten reicht. Was oftmals schon in der ersten Halbzeit dazu führt, dass er sich schon seinem Limit nähert. Was dann wieder zu Lasten der Konzentration und Klarheit im Spiel geht. Ich finde, dass kann man bei ihm im Spiel geradezu beobachten, wie das von Minute zu Minute schlechter wird.

Natürlich war Salzburg nur ein extremer Fall. Aber ich kann mich wirklich lange nicht erinnern, einen Spieler derart fernab vom notwendigen Niveau auf einem Platz stehen gesehen zu haben. Wolfram Wuttke kommt mir da so als erstes in Erinnerung. Dabei sehe ich durchaus, dass er ja gewillt ist. Also es ist jetzt nicht so, dass er einfach keinen Bock hätte. Er will, aber ist einfach gar nicht in der Verfassung.

Alles in allem ist das dann schon ein großes Problem und ich sehe einfach nicht, wie er das dann mal in den Griff kriegen will. Diese Defizite sind schon tief angelegt inzwischen. Und sein wir mal ehrlich: Das Thema Nationalmannschaft ist doch im Grunde nur noch medial eines. Und maximal dadurch befeuert, dass man Löw alles zutraut in puncto Kaderzusammenstellung.

Wirklich einer der Fälle, wo ich sagen muss, dass ich so viel von ihm erwartete hatte, als er seinerzeit bei uns aufspielte so 2010-2011. Ich hätte gedacht, dass er mal Weltfußballer werden könne. Aber da wurden dann so viele Fehler gemacht, Fehlentscheidungen getroffen, er hatte Pech mit der Gesundheit und irgendwo ist zwischen den ganzen Millionen und dem etwas "speziellen" Umfeld da was komplett auf der Strecke geblieben.

Ob der BVB sich so einen Spieler dann weiter leisten sollte? Ich weiß es nicht. Im zweifel muss man es ja sowieso, aber eigentlich ist das Budget, welches er verzehrt bei uns, einfach nicht ausreichend gut eingesetzt. So leid es mir inzwischen für ihn tut.

MFG
Phil

Sicherlich muss man bei Mario Götze immer alles unter den Vorbehalt des Themas Gesundheit und Fitness stellen, das hat sich ja leider in den letzten Jahren herauskristallisiert. Meine Absicht war es vielmehr, auf den fußballerischen Aspekt aufmerksam zu machen. Im Grunde hat Götze nur unter Klopp richtig funktioniert, weil der ihn in adäquater Art und Weise eingesetzt hat. Wobei er ja auch damals mit einer Schambeinentzündung sehr lange ausgefallen war und das vielleicht schon ein Fingerzeig in Richtung Belastbarkeit gewesen ist. Unter Löw, Guardiola, Tuchel oder Stöger ist er nie wieder so wie unter Klopp eingesetzt worden und zumindest In Anfangszeit bei Bayern und in der Nationalmannschaft war von gesundheitlichen Problemen noch nichts zu spüren. Und richtig durchgesetzt hat er sich bei keinem der genannten Trainer. Eben auchbdedhalb, weil sie nicht bereit waren, ihren Fußball auf die spezifischen Fähigkeiten eines Götzes auszurichten.

Vor Jahren bin ich in einer Diskussion einmal gefragt worde, ob ich Götze oder Neymar als Fußballer stärker einschätzen und wie ich deren jeweilige Weiterentwicklung einschätzen würde. Neymar war damals gerade in Brasilien dabei, zum Star der Zukunft aufzusteigen. Ich hatte Götze bei der U 17 - EM gesehen und war begeistert. Ein Fußballer, der alles mitbringt, wenn auch damals schon seine Stärke im Halbraum auffiel. Neymar war seinerzeit eher ein Tempodribbler. Eine Einschätzung hinsichtlich seiner fußballerischen Weiterentwicklung erschien mir schwierig. Wenn ich die Wahl zwischen dem Investment in Neymar oder dem in Götze hätte treffen müssen, wäre meine Wahl auf Götzel gefallen. Dabei war damals schon klar, dass Neymar der wesentlich teurere Spieler werden wird. Aus damaliger Sicht würde ich die Einschätzung im wieder so treffen, aus heutiger Sicht muss ich (den Gesundheitsaspekt außen vorgelassen) mir eine Fehleinschätzung eingestehen.

Es gibt bei Spielerverpflichtungen immer drei Aspekte für mich bei der Bewertung, ob sie sich rentiert haben: Der sportliche, der wirtschaftliche und der menschliche Aspekt. Wenn alle drei Aspekte positiv bewertet werden können, dann kann man mMn von einem erfolgreichen Transfer sprechen. Götze war ein teurer Transfer und sein Gehalt ist ein erheblicher Faktor im Budget. Einen höheren Wiederverkauswert hat er bislang nicht geschaffen, im Gegenteil. Sportlich hat er seine Fähigkeiten immer wieder angedeutet; er hat auch gezeigt, wie wichtig er für das Spiel sein kann. Ein wesentlicher Faktor für das Spiel der Mannschaft ist er aber aus vielerlei Gründen bislang noch nicht geworden, zumindest nicht über eine längere Zeitspanne. Sein Verhalten erscheint mir von außen betrachtet einwandfrei; die von manchen gehegten Befürchtungen haben sich nicht bestätigt. MMn waren/ist das Investment zu hoch, die Chancen darauf, dass er doch noch die erhoffte sportliche Verstärkung werden kann immer noch nicht zu gering, um sich von ihm zu trennen. Auch das Gebot des fairen Umgangs miteinander sollte dazu führen, dass Götze unter einem neuen Trainer noch eine Chance erhält. Und dies auf einer anderen Position. Wenn dies nicht gelingen sollte, dann werden sich die Wege leider trennen müssen.


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