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guter (kritischer) Blick auf Fußball als reines Event (Fußball und Sport allgemein)

stfn84, Köln, Donnerstag, 13.10.2016, 08:53 (vor 3342 Tagen) @ Flo

Wie hörst Du Musik? Hörst Du so gut wie jedes Album, das je rauskommt, und liest jede Rezension dazu, oder bleibst Du in Deiner Nische und hörst bestimmte Genres und Künstler?

Zunächst einmal, ist europäischer Fußball "eine Nische".
Die Bundesliga ist "ein Genre".
Der BVB ist "ein Künstler".

Analog zur Musik sehe ich alle BVB-Spiele, viele Bundesligaspiele und einige Spiele im europäischen Fußball.
Wenn mir die Entwicklung des deutschen Hip Hops nicht zusagt, sollte ich aber genauso wenig Kritik daran üben dürfen? Ich müsste Deiner Meinung dann direkt als Künstler agieren, da alles andere ja illegitime Generalkritik ohne Verbesserungsvorschläge wäre?

Klar. Aber dann sollte sie auch legitim sein und nicht nur ein Rundumschlag gegen ein Ausschlachten eines Produkts, mit dem Geld zu verdienen ist. Das wird nämlich seit Menschengedenken gemacht und ändert sich nie.

Seit jeher wird Fußball gespielt um Geld zu verdienen. Ok. Verstanden.

Sehe ich anders.

Wenn morgen die Süd-Dauerkarte das Vierfache kostet, kann man das "Gejammer" ja auch damit abtun, dass niemand gezwungen ist eine Karte zu kaufen.
Niemand ist gezwungen zur Borussia zu gehen. Wenn einen also stört, dass der BVB seinen Fokus immer mehr gen Asien verlagert, der BVB öffentlich den Leipzig-Protest eher konterkariert als stützt, Kollektivstrafen vom Verein verhängt/weitergeben werden und es vermehrt zu Äußerungen á la "Sorry, uns ist da ein Fehler unterlaufen" kommt, hat man das gefälligst hinzunehmen?

Nein; das sind Probleme, die Deinen eigenen Verein betreffen. Damit kannst und solltest Du Dich unbedingt auseinandersetzen. Darum geht es der Kritik in der Quelle aber doch gar nicht.

Borussia Dortmund betrifft es also nicht, wenn sich die Wettbewerbe immer weiter verändern und die UEFA einen anderen Verteilschlüssel für Prämien anwendet?
Borussia Dortmund ist ein völlig losgelöster Mikrokosmos, ohne Anbindung an andere Einheiten?

Ich glaube eher, der Ansatz ist, daß man Fußball genauso selektiert und gewichtet, wie man das mit anderen Bereichen im Leben tut. Da geht es nämlich auch. Mit dem dicken Knüppel draufzuhauen, weil einem nicht ausnahmslos alles gefällt, was ein Stück Kultur hervorbringt, ist nicht hilfreich und führt letztlich nur zu mehr Frust, weil es nichts ändert.

Die Quelle kritisiert das gesamte Business.

Aber die dort aufgeworfene Kritik bekomme ich auch in meinem Umfeld von BVB Fans durchaus mit.
Das man besser keine Kritik übt, damit es nicht schlimmer wird, ist ein Ansatz den ich persönlich einfach nicht stütze. Daher sind wir da unterschiedlicher Meinung.


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