schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Sandro Wagner ist bei weiten nicht allein verantwortlich für die aktuelle Situation (Fußball und Sport allgemein)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Mittwoch, 29.10.2025, 20:32 (vor 37 Tagen) @ Sascha

Ist für einen "jungen" Trainer wie Wagner vielleicht einfach schwierig, einen Verein wie Augsburg zu übernehmen. Die sind von ihren Stärken her eher... ähm... konservativ aufgestellt. Die sind halt darauf ausgerichtet, über den Kampf und Intensität ins Spiel zu kommen und man muss sie auch genau so spielen lassen. Als Trainer auf deiner ersten Station willst du aber vielleicht zeigen, dass du es drauf hast und deine Ideen gut sind. Also versucht man, es eben bloß nicht genau so zu machen, wie es "alle" machen würden - obwohl die Mannschaft genau darauf ausgelegt ist.

Es war nach Beendigung der letzten Saison klare Vorgabe der Clubführung des FCA, einen anderen und zwar offensiven und attraktiven Fußball zu spielen. Seit dem Bundesligaaufstieg spielt der FCA in fast jeder Saison gegen den Abstieg und hat am Ende der jeweiligen Spielzeiten dann auch öffentlich den Klassenerhalt zelebriert. Entsprechend war der Fußball, defensiv in der harten Version. Und entsprechend war der Kader zusammengestellt.

Einzig in einer kurzen Phase unter Weinzierl war man erfolgreicher, erreichte sogar einmal die EL. Zu dieser Zeit gab es auch durchaus passable Fußballer wie Baier im Team. Nichtsdestotrotz war es auch unter Weinzierl ein im Kern defensiver und auf Konter ausgerichteter (Umschalt-)Fußball. Man war immer Underdog in der Bundesliga und man spielte auch immer Underdogfußball.

Und dann, nach 14 Jahren Bundesliga, nach 14 Jahren als Underdog, fast jedes Jahr gegen den Abstieg spielend, immer im Defensivmodus, oft genug im Treterstyle, durchgängig fußballerisch limitiert - dann will die Geschäftsführung fort vom Image als ‚Graue Maus‘, will offensiven und attraktiven Fußball spielen lassen. Quasi von heute auf morgen. Entlässt den Sportdirektor und schickt den Trainer in die Wüste, stellt einen neuen Sportdirektor ein und verpflichtet einen neuen Trainer. Mit dem klaren und eindeutigen Auftrag von jetzt an offensiven und attraktiven Fußball zu spielen und entsprechend geeignete Spieler zu verpflichten.

Das kann in dieser Form nicht funktionieren. Man kann Wagner sicherlich einiges vorwerfen, aber er macht genau das, was die Geschäftsführung und sein Sportdirektor von ihm erwartet haben. Er hat seine fußballerischen Vorstellungen erläutert, man war davon angetan und der Überzeugung, dass diese mit dem vorhandenen Kader inklusive einiger Neuverpflichtungen umzusetzen sei.

Offensichtlich und nachzuvollziehenden Weise ist dies aber zumindest in dieser Form nicht möglich. Man kann sicherlich sagen, Wagner müsse das selbst erkennen und auf seinem bisher eingeschlagenen (und von der Clubführung geforderten) Weg kehrt machen und wieder an die defensive ‚Tradition‘ anknüpfen. Was andererseits aber hieße eine Art von Fußball spielen zu lassen für die er nicht geholt wurde.

Wie auch immer, Geschäftsführung und Sportdirektor sitzen hier mindestens zu gleichen Teilen mit im Boot. Eigentlich tragen sie sogar die Verantwortung. Wenn man Wagner nun demissionieren will, dann müsste man zwangsläufig selbst zurücktreten. > Ist für einen "jungen" Trainer wie Wagner vielleicht einfach schwierig, einen Verein wie Augsburg zu übernehmen. Die sind von ihren Stärken her eher... ähm... konservativ aufgestellt. Die sind halt darauf ausgerichtet, über den Kampf und Intensität ins Spiel zu kommen und man muss sie auch genau so spielen lassen. Als Trainer auf deiner ersten Station willst du aber vielleicht zeigen, dass du es drauf hast und deine Ideen gut sind. Also versucht man, es eben bloß nicht genau so zu machen, wie es "alle" machen würden - obwohl die Mannschaft genau darauf ausgelegt ist.

Es war nach Beendigung der letzten Saison klare Vorgabe der Clubführung des FCA, einen anderen und zwar offensiven und attraktiven Fußball zu spielen. Seit dem Bundesligaaufstieg spielt der FCA in fast jeder Saison gegen den Abstieg und hat am Ende der jeweiligen Spielzeiten dann auch öffentlich den Klassenerhalt zelebriert. Entsprechend war der Fußball, defensiv in der harten Version. Und entsprechend war der Kader zusammengestellt.

Einzig in einer kurzen Phase unter Weinzierl war man erfolgreicher, erreichte sogar einmal die EL. Zu dieser Zeit gab es auch durchaus passable Fußballer wie Baier im Team. Nichtsdestotrotz war es auch unter Weinzierl ein im Kern defensiver und auf Konter ausgerichteter (Umschalt-)Fußball. Man war immer Underdog in der Bundesliga und man spielte auch immer Underdogfußball.

Und dann, nach 14 Jahren Bundesliga, nach 14 Jahren als Underdog, fast jedes Jahr gegen den Abstieg spielend, immer im Defensivmodus, oft genug im Treterstyle, durchgängig fußballerisch limitiert - dann will die Geschäftsführung fort vom Image als ‚Graue Maus‘, will offensiven und attraktiven Fußball spielen lassen. Quasi von heute auf morgen. Entlässt den Sportdirektor und schickt den Trainer in die Wüste, stellt einen neuen Sportdirektor ein und verpflichtet einen neuen Trainer. Mit dem klaren und eindeutigen Auftrag von jetzt an offensiven und attraktiven Fußball zu spielen und entsprechend geeignete Spieler zu verpflichten.

Das kann in dieser Form nicht funktionieren. Man kann Wagner sicherlich einiges vorwerfen, allein verantwortlich für die aktuelle Situation ist er allerdings nicht und Geschäftsführung und Sportdirektor sind hier eigentlich viel eher in der Verantwortung, weil sie Situation und Möglichkeiten völlig falsch eingeschätzt haben. Wagner that seine fußballerischen Vorstellungen präsentiert, man war davon angetan und überzeugt, diese mit dem vorhandenen Kader und einigen Neuverpflichtungen umsetzen zu können

Eine offensichtliche Täuschung. Man kann vielleicht von Wagner in dieser Situation erwarten, auf seinem (von der Geschäftsführung geforderten) Weg umzukehren und wieder an die defensive ‚Tradition‘ der Mannschaft anzuknüpfen. Dafür wurde er aber nicht geholt.

Wenn man nun Wagner demissionieren will, dann müssten Geschäftsführung und Sportdirektor gleichzeitig ihren eigenen Rücktritt verkünden. Wozu es wohl eher nicht kommen dürfte.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1510742 Einträge in 16223 Threads, 14342 registrierte Benutzer Forumszeit: 06.12.2025, 02:52
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln