Eike Immel muss ins Gefängnis. (BVB)

Ulrich, Freitag, 08.08.2025, 11:46 (vor 129 Tagen) @ 1890er

Natürlich kann man sich versichern, aber dafür kann es ganz schnell zu spät sein.

Über Motive und Innenleben zu spekulieren ist eh müßig, aber wir sollten uns nicht der Illusion hingeben, dass man so leicht wieder rauskommt, wenn einen Schufa und Gläubiger im Griff haben. Wenn dann noch eine Sucht hinzukommt, sind einmalige Einnahmen für Reality-TV oder ein Buch wahrscheinlich beinahe nutzlos.

Es sind die laufenden Kosten, die einen auffressen.

Günstige Verträge für Strom oder Handy kannste knicken. Stattdessen Grundversorgung und Prepayd für erheblich höhere Preise.
Dein Auto kannst du vielleicht abstoßen (wenn du kurzfristig Geld brauchst, dann natürlich weit unter Wert), aber es schränkt dich enorm in deiner Arbeitsplatzwahl ein: du bist womöglich angewiesen auf den sehr teuren öffentlichen Nahverkehr. Das Deutschlandticket ist dann übrigens auch keine Alternative, da man das ab einem gewissen Schufa-Score nicht mehr kriegt.

Gleichzeitig türmen sich Zuhause die Mahnungen und Strafverfahren.

Da bleibt manchmal nur der Weg zum Schufa-freien Kredit, um sich etwas Luft zum Atmen zu verschaffen. Aber für den zahlt man dann 13 Prozent aufwärts, was man vom Mindestlohn niemals lange bezahlen kann.

Ich kann und will Immels Lebensstil nicht rechtfertigen, aber anders als andere hier kann ich seinen sozialen Abstieg etwas nachvollziehen.

Es gibt durchaus Menschen, die müssen mit wenig Geld auskommen und schaffen es, ohne andere zu betrügen. Ohne irgendeinen Promi-Bonus und Freunde, die einen ggf. mit dem einen oder anderen Schein unterstützen. Und um aus der durch "normale" Schulden, sprich nicht durch solche aus Straftaten entstandenen "Schuldenfalle" herauszukommen, gibt es die Möglichkeit der Privatinsolvenz.