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Marktturbulenzen (Politik)

TeePee, NRW, Montag, 05.08.2024, 19:38 (vor 502 Tagen) @ markus

Interessant. Kannst du mir einen einfach zu verstehenden Bericht empfehlen? Ich bin auch in vielen Einzelwerten drin.

Es ist eigentlich vom Verständnis her sehr einfach. Jedes Zertifikat hat ein Underlying (der Index oder die Aktie, auf die es sich bezieht), einen Basispreis, ein Knockout (sehr oft gleich dem Basispreis) ein Bezugsverhältnis und eine Laufzeit. Das Bezugsverhältnis ist für unser Beispiel erst mal nebensächlich, die Laufzeit ist in der Regel unendlich.

Nehmen wir an, das Underlying, beispielsweise eine Aktie hat aktuell einen Wert von 120 EUR. Das von Dir gewählte Zertifikat hat einen Basispreis und einen Knockout von 100 EUR, das heißt, es berechtigt somit zum Kauf einer Aktie zum Preis von 100 EUR. Damit hat das Zertifikat einen inneren Wert von 20 EUR (bei einem Bezugsverhältnis von 1:1, bei z.B. 10:1 wären es 2 EUR, aber das ändert ja erst mal nichts). Klar, oder? Würde Dir jemand das Zertifikat abkaufen wollen, würdest Du 20 EUR verlangen, richtig?

Jetzt kommt der Hebel. Steigt die Aktie jetzt von 120 EUR auf 130 EUR, wäre Dein Zertifikat plötzlich statt bisher 20 jetzt 30 EUR wert. Ein Kursanstieg von etwa 8,3% des Underlyings hätte also einen Kursanstieg des Zertifikates von 50% zur Folge, was etwa einem Hebel von 6 entspricht.

Andersrum, fällt der Kurs auf 110 EUR, dann wäre das Zertifikat nur noch 10 EUR wert, also ebenfalls rund 8,3% zu 50%.

Jetzt kommt der Haken. Fällt der Kurs auf oder unter 100 EUR, greift der Knockout und das Zertifikat verfällt wertlos, jedenfalls wenn der Basispreis des Zertifikates gleich dem Knockout ist. Das klingt erst mal gefährlich, aber...

Ich weiß nicht, ob Du mit Stop Loss arbeitest, aber falls ja, kannst Du so mit Zertifikaten problemlos Deine "normale" Investition abbilden, indem Du mittels der Kombination aus Basispreis/Knockout und maximalem Verlust (den Du sonst per Stop Loss festlegen würdest) über die Positionsgröße festlegst, wobei der Kapitaleinsatz aber eben um den Hebel kleiner ist, als Du normalerweise investieren müsstest.

Auf deutsch, Du könntest bei gleichem maximalen Verlust und unter ansonsten gleichen Bedingungen mit 1/6 des Kapitaleinsatzes arbeiten. Abzüglich natürlich eines - allerdings in der Praxis kaum spürbaren - Aufschlages des Emittenten, der den Basispreis/Knockout jeden Tag um einen minimalen Betrag anhebt, weil es sich ja technisch um einen Kredit (5 der 6 Teile des Hebels) handelt, den er Dir gewährt.


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