Grundsatzüberlegungen (Spieltage)

haweka, Dienstag, 29.11.2022, 00:03 (vor 507 Tagen) @ Baffy

Also das sind doch zwei vollkommen unterschiedliche Dinge.

Malaysia ist eine konstituionelle Wahlmonarchie. Zu 60 % Islam zugehörig, welches auch die Staatsangehörigkeit ist. Ja Homosexualität wird verfolgt. Allerdings begebe ich mal zu bedenken, wie lange wir in Deutschland und Europa gebraucht haben um die jeweilige individuelle Sexualität der einzelnen Menschen zu akzeptieren. In der Gesellschaft gibt es immer noch genügend Schichten bei denen dies bis heute nicht der Fall ist.

Katar besteht aus 2,6 Mio. Einwohner von denen nur 10 % Kataris sind. In Katar war zuvor keine Fussballkultur vorhanden. Es wurden neue klimatisierte Stadtien unter widrigen Umständen gebaut, für die nach der WM kaum einer Verwendung hat. Da es mitten im Wüstengebiet liegt, musste die WM in den Winter gelegt werden, was eigentlich nicht zu den Verläufen der einzelnen Ligen passt. Keine Mannschaft konnte sich auf das Turnier vorbereiten. Von einer Fankultur ist nicht mal im Ansatz zu sprechen.

Ich meine dass unterscheidet sich schon erheblich, ob ich einem Land mit einer Fankultur und Fussballkultur ein Freundschaftsspiel mache oder ob ich in einem Land was eigentlich nichts mit Fussball zu tun hat und ohne entsprechende Infrastruktur, dass weltweit größte Turnier vergebe.
Das ganze dann noch auf der sklavenhaften Ausbeutung von Gastarbeitern aufgebaut. Sehr zweifelhaft.

Also bei Malaysia soll ich Verständnis haben, weil Homosexualität auch in Deutschland von einzelnen Menschen nicht akzeptiert wird und bei Katar soll ich mich darüber ärgern, dass die WM im europäischen Winter stattfindet und Katar keine Fankultur hat.

Gab es in den USA eine Fankultur und was ist aus den Stadien in Südafrika geworden? Soweit ich das bis jetzt beurteilen kann, scheint die Stimmung in den Stadien besser zu sein als erwartet. Menschen in „Bademänteln“ sitzen neben Fans aus Australien, Brasilien, Ghana, Kamerun und feiern die WM.