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Rechtevergabe - Bundeskartellamt (Spieltage)

markus, Mittwoch, 16.02.2022, 07:51 (vor 1414 Tagen) @ brummbaer

Eine Frage der Perspektive, ein Monopol gibt es zumindest nicht mehr, aber wer gönnt sich Sky, DAZN, Prime komplett? Da biste doch bei um die 70 EUR monatlich mit dabei, also 840 EUR p.a..

Stimmt, jetzt darf man diverse Monopole bedienen:
- CL: Amazon (Einzelspiel) + Dazn (Rest)
- Buli: Fr/So (Dazn) + Sky (Samstag)

Also selbst innerhalb eines einzelnen Wettbewerbs gibt es nun zwei Monopole.
Kannst du mir mal die Perspektive beschreiben, in der das gut sein soll?

Das Kartellamt hat sich da einen richtig fetten Fehler erlaubt und das schlimmste ist - der wurde nicht mal als solcher eingestanden, geschweige korrigiert.
Wenn das Kartellamt meint, sich in die Rechtevergabe einzumischen, hätte die Regulierung dergestalt sein müssen, dass die Rechte mehrfach vergeben werden müssen, um so dann tatsächlich einen Wettbewerb zu erzeugen. So hat man doch das Gegenteil dessen erreicht, was der Aufgabenbeschreibung des Kartellamts entspricht.

Exclusive Übertragungsrechte sind aber völlig normal. Sonst müssten ja auch Netflix, Disney und Apple TV ihre exclusiven Inhalte jeweils teilen, weil es ebenso doof ist, dass man ansonsten alles Abos benötigt.

Im Fußball drohte ein Monopol. Wenn ein Anbieter sämtliche Rechte hat, kann er einen x-beliebigen Preis aufrufen und der Verbraucher hat nicht die Möglichkeit zu der Konkurrenz zu wechseln. Also hat man die Übertragungsrechte gesplittet, so dass du dir jetzt aussuchen kannst, bei welchem Anbieter du Bundesliga oder Champions League gucken möchtest. Dadurch entsteht ein Wettbewerb bei den Anbietern, die sich mit den Preisen unterbieten. Dass es trotz der Konkurrenz deutlich teurer wird, liegt an den deutlich gestiegenen Kosten der Übertragungsrechte. Natürlich wollen und müssen die Anbieter schwarze Zahlen schreiben. Die Wettbewerbssituation verhindert aber, dass es darüber hinaus nicht ausartet.

Typischerweise möchte der Fan die Spiele seines Vereins sehen. Das ist aber aus Wettbewerbssicht egal, weil die Rechte zentral vermarktet werden. Es werden eben nicht die Spiele einzelner Vereine vermarktet, sondern jeweils die Premiumprodukte Bundesliga und Champions League. Die Pakete differieren nach Anzahl der Spiele und Zeitpunkten, nicht nach bestimmten Vereinen. In der Vergangenheit hat das Kartellamt die Zentralvermarktung für in Ordnung gehalten, wenn die Rechte dafür gesplittet werden. Solange man das so sieht, solange ist es denklogisch auch richtig, das jeweilige Produkt unabhängig von ganz bestimmten Spielpaarungen zu sehen. Wolfsburg gegen Fürth ist genauso Premiumprodukt Bundesliga wie Dortmund gegen Bayern. Das wird auch daran deutlich, dass die Ansetzungen erst später festgelegt werden und es damit Zufall ist, ob dieses Spiel bei Sky oder DAZN läuft.

Man wird wohl die Zentralvermarktung in Frage stellen müssen, so dass man z.B. die Spiele seines Vereins abonnieren kann.


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