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Warum die Bayern für mich persönlich das kleinere Übel sind.... (Spieltage)

Dimas87, München, Donnerstag, 20.08.2020, 11:14 (vor 1316 Tagen) @ Thomas
bearbeitet von Dimas87, Donnerstag, 20.08.2020, 11:19

Ich muss ehrlich sagen, dass ich in den letzten 10 Jahren selbst meine Haltung gegenüber den Bayern geändert habe. Früher waren die Bayern für mich ein absoluter Hassverein.

Reizfiguren wie Hoeness, Kahn, Matthäus, Effenberg waren für mich absolute Feindbilder. Dazu kam für mich die unerträgliche Arroganz der Bayernfans.

Seit ca. 15 Jahren habe ich mit einigen kleineren Unterbrechungen meinen Lebensmittelpunkt in München. Ich spiele seit 10 Jahren in einem Vorortverein im Münchener Osten Fussball und habe Stadt und mein Umfeld zu schätzen gelernt. Gerade in meinem Umfeld habe ich durch den Fussball viele alteingesessene Münchener Freunde, die zu 70% Bayern- und zu 30% Sechzgerfans sind.

Natürlich muss ich mir von ersteren die ein oder andere Fotzelei anhören. Das gehört aber dazu. Trotzdem erlebe ich, wie viele von den Leuten mein Borussendasein komplett respektieren. International werden uns dann ausschließlich die Daumen gedrückt. Insgesamt habe ich das Gefühl, dass unsere Entwicklung in den letzten Jahren anerkannt wird. Der Fussball wird sehr sachlich diskutiert und die Arroganz, die ich früher so gehasst habe, ist in diesen Gesprächen auf ein erträgliches Maß reduziert.

Die Arroganz hat man jedoch bei fast allen großen Vereinen. Bestes Beispiel ist doch das Gebaren der Leute im RedCafe. Inwieweit das Mia san Mia schlimmer sein soll als das Mes que un Club, erschließt sich mir auch nicht. Von der Bayernarroganz und Abgehobenheit bekommen wir halt nur mehr mit, weil wir in der gleichen Liga spielen.

Ich habe mich in der Zwischenzeit damit abgefunden, dass wir nur partiell mit den Bayern auf Augenhöhe agieren können. Siege gegen Bayern schmecken daher immer noch zuckersüß, aber Niederlagen, wie in der Rückrunde, kann ich inzwischen deutlich sportlicher nehmen. Das ständige Vergleichen mit den Bayern macht auf Dauer nicht glücklich. Ich finde es daher gut, dass wir weiter im Wesentlichen nur auf uns schauen und die Bayern Bayern sein lassen.

Und nun zum Finale: Die Bayern gab es irgendwie schon immer. Aufgrund deren Größe werden die immer mal wieder einen Cl-Titel mitnehmen. Paris ist ein neureicher Drecksverein, ohne wirkliche organisch gewachsene Clubidentität und Bindung zur eigenen Fanbase. Der Verein wurde künstlich aufgebläht und besteht aus einer unsympathischen Söldnertruppe. Protz und Bling-Bling und das "Starsein" an sich sind wichtiger als der Respekt vor dem Verein und den Fans.

Ich mag den FCB nicht. Auch da wird Geld aus Qatar angenommen. Trotzdem muss man anerkennen, dass es ein großer Fussballclub mit einer großen Historie ist, der seine Bindung zum Standort noch nicht komplett verloren hat. Das ist für mich das kleinere Übel, als ein PSG, das sich mit einem CL-Sieg Sieg endgültig etablieren würde und sich so ein Stück weit vom Schmuddelimage der nur national erfolgreichen Söldnertruppe befreien könnte.

Im Übrigen gönne ich TT nicht das Schwarze unter den Fingernägeln. Nach allem was sich so aus dem Umfeld des BVB über ihn mitbekommen habe, muss der Typ menschlich jenseits von Gut und Böse sein. Ein von Ehrgeiz zerfressener Mensch, der dem eigenen Erfolg ohne moralischen Kompass alles unterordnet.


Ich kann mir vorstellen, dass viele von Euch andere Erfahrungen mit Bayernfans gemacht haben. Die Bayernfans, die nicht aus München kommen sind noch mal ein eigener Schlag. Ich kann daher jeden verstehen, der aufgrund eigener Erfahrungen immer noch eine gewissen Abneigung gegen den FCB hegt. Dennoch wollte ich mit meinen persönlichen Erfahrungen das Bild ein wenig erweitern.


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