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Loveparade-Katastrophe 2010 (Sonstiges)

Ulrich, Samstag, 25.07.2020, 12:51 (vor 1342 Tagen) @ micha87

Und genau dieses Ordnungsamt ist dann zur Rechenschaft zu ziehen mit der Erteilung der Erlaubnis. Genauso in Haftung genommen gehört der Veranstalter der die Sicherheit der Veranstaltung gewährleisten muss, genügend Securitys usw.. Ich habe selbst eine Zeitlang im Eventbereich gearbeitet als Projektleiter und da gehst du vor Veranstaltungsbeginn das Gelände eben ab und musst auch alle Sicherheitsausgänge entsprechend prüfen. Während der Veranstaltung bist du dann damit beschäftigt zu schauen ob alle halbwegs gut versorgt sind und alles eingehalten wird (Lärmpegel usw.). Ansonsten drohen eben Sanktionen von eben jenen Ordnungsamt u.a.. In so einer Situation wo die Sicherheit allerdings nicht mehr gewährleistet werden kann, kannst du am Veranstaltungstag dann aber nicht mehr großartig reagieren und mehr Securitys ordern oder locker Fluchtwege schaffen wo eben keine sind. Die Städte/Kommunen sind mit so einer Situation oft auch überfordert, weil Erfahrungswerte fehlen, dann kann man allerdings trotzdem nicht einfach das Go geben nur weil man Einnahmen generieren möchte und positive Presse will. Für mich ist es nicht nachzuvollziehen das dafür niemand verantwortlich sein soll und finde das Urteil ist eine Schande. Mir ist klar das in einem Rechtsstaat die Schuldfrage eindeutig geklärt sein muss, aber es kann nicht sein das die Sachbearbeiter beim Ordnungsamt bzw. Stadt auf einmal nicht mehr verantwortlich sein sollen. Die haben das Go geben, auch nach so langer Zeit einfach weiter unbegreiflich.

So einfach ist es nicht. Vor Gericht geht es im Strafverfahren um Schuld im strafrechtlichen Sinne, im Zivilverfahren um die juristische Verantwortung im zivilrechtlichen Sinne.

Vor längerer Zeit lief auf WDR5 Mittags eine Sendung mit einem Journalisten, der den Strafprozess beobachtet hatte. Das ganze war ein komplexes Geschehen, vieles hat zur Katastrophe beigetragen. Aber nichts, was strafrechtlich schwer wiegt.

Im Vorfeld hat es ganz massiven Druck gegeben, die Veranstaltung möglich zu machen. Man erhoffte sich von der Love Parade einen massiven Imagegewinn, entsprechend interessiert war beispielsweise der damalige OB. Aber der hatte, um einmal ein Beispiel zu nennen, keinerlei formale Anweisung gegeben, sich über gesetzliche Regelungen hinweg zu setzen.

Alle Beteiligten haben sich wohl ernsthaft bemüht, eine sichere Veranstaltung möglich zu machen. Aber alle hatten dabei jeweils nur ihren eigenen Zuständigkeitsbereich im Auge. Und der Ort der Katastrophe lag wohl genau an einer der Schnittstellen zwischen den unterschiedlichen Verantwortlichkeiten.

Problematisch war unter anderem, dass es im Bereich der Engstelle Bewegung in beide Richtungen gegeben hat. Das war so nicht erwartet worden. Auf dem Gelände waren Getränke recht teuer, auf dem Weg zum Veranstaltungsgelände befand sich ein Getränkemarkt, der zudem auch vor der Tür verkauft hat. Deshalb sind wohl einige Besucher wieder heraus, um sich draußen einzudecken. Alles von allen Beteiligten aus gesehen legitim. Aber wohl ein Puzzleteil, das die Katastrophe ausgelöst hat.

Zudem hat die Kommunikation der Ordnungskräfte vor Ort nicht ordentlich funktioniert, und, und, und .....


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