Werder auf den Relegationsspuren des HSV (Spieltage)

Will Kane, Saarbrücken, Freitag, 03.07.2020, 20:50 (vor 1392 Tagen) @ micha87

Das war ein Offenbarungseid und das Team passt von der Zusammenstellung nicht zusammen. Ein Bartels spielt da noch regelmäßig, die müssen im Sommer erheblich umbauen.

Seit Jahren fehlt Werder ein spielstarker, aber auch einigermaßen robuster 6er. Jede Saison auf Bargfrede zu bauen heißt auf Sand zu bauen, so oft wie er (leider) verletzungsbedingt ausfällt. Und wenn er ausfällt, dann sind das nicht zwei oder drei Spiele, sondern da geht es um Ausfallzeiten von z.B. einem halben Jahr.

Es nützt auch nichts, einen Nuri Sahin zu verpflichten, der zwar Spielstärke mitbringt, aber über viel zu große Geschwindigkeitsdefizite verfügt. Solange die 8er funktionieren, geht das Kalkül mit Sahin auf. Ist dies nicht der Fall, wird Nuri zum großen Risiko im defensiven/zentralen Mittelfeld. Es nützt auch nichts, wenn Baumann vor einer Saison mit Spielern verhandelt, bei denen für Werder ohnehin so gut wie keine Chance besteht, diese zu verpflichten, anstatt sich z.B. um junge Nachwuchsspieler z.B. von Bayern oder dem BVB zu kümmern.

Zu Bartels:
Regelmäßig konnte er diese Saison gar nicht spielen, da er dreiviertel der Zeit durch seine schwere Verletzung bedingt gar nicht auf den Platz stehen konnte. Er ist überdies noch nicht so weit, dass er 90 Minuten durchspielen könnte. Dass er nach wie vor seine Qualitäten hat, konnte man gestern zumindest erahnen. Mit seiner Einwechselung kam eine Andeutung von Gefahr für die Heidenheimer Abwehr. Nichtsdestoweniger müsste sich Werder um eine Verjüngung bemühen.

Dies und der von Dir angesprochene Umbau wird sich bei einem Klassenerhalt zumindest nicht bewerkstelligen lassen. Die Corona-Zwangspause hat dazu geführt, dass Werder erstmals seit 40 Jahren wieder einen Kredit aufnehmen musste. Hält man die Klasse, dann treten die Kaufverpflichtungen für Toprak, Bittencourt und spätestens am Ende der nächsten Saison für Selke inkraft. Spieler, die Werder diese Saison nicht weitergebracht haben und deren Ablösesummen jegliche anderen Transferaktivitäten zunichtemachen. Ein ablösefreier Zweitligaspieler hier, ein Nachwuchsspieler dort - das war‘s. Wenn man wirklich einen umfassenden Umbau mit jungen Nachwuchsspielern will, dann muss man absteigen und sich auf mehr als ein Jahr 2. Bundesliga einstellen.