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Bittere Bilder aus Griechenland (Sonstiges)

Kris, Dienstag, 03.03.2020, 13:33 (vor 1514 Tagen) @ Philipp54
bearbeitet von Kris, Dienstag, 03.03.2020, 13:40

Philipp 54, danke für deinen Beitrag.

Philiki Etaireia war ein Bund, worin viel von der Herzlichkeit der Griechen verankert ist.
„Xénos“ ist im Griechischen das Wort für „Fremder“ und für „Gast“ und sagt viel über die Herzlichkeit aus, die einen Teil des griechischen „Filótimo“ ausmacht. Dies wiederum ein Begriff, den man nicht direkt ins Deutsche übersetzen kann, der aber „Ehrenhaftigkeit“ und „Aufrichtigkeit“ beinhaltet. Ehrenhaft ist es, dafür zu sorgen, dass es dem Fremden und Gast gut geht.
Irgendwann sind jedoch auch hier, wie es scheint, Grenzen erreicht. Zunächst sei als möglicher Grund dafür die Krise seit 2010 genannt, bei der viele Griechen buchstäblich Haus und Hof verloren haben. Im Zuge dessen der Zusammenbruch der gesundheitlichen Versorgung. Nicht zu vergessen auch die dreijährige Beschränkung des Geldabhebens im Zuge der Kapitalkontrollen. Und, wie von dir beschrieben, die Perspektivlosigkeit der Jugend was eine vernünftige Lebensplanung angeht.

Obendrauf ist das Land weitestgehend von der EU an seiner Außengrenze alleine gelassen im Umgang mit bereits im Land lebenden Flüchtlingen und einer drohenden neuen Welle. Lesbos mit dem hoffnungslos überfüllten Lager „Moria“ soll als Abschreckung dienen, doch das tut es offenbar nicht. Der humanitäre Gedanke und das Mitleid mit den verzweifelten Menschen vor Ort hinterlassen ein Gefühl der Ohnmacht hinsichtlich der Frage, wie man selbst helfen könnte. Zur Situation im Lager Moria hier ein ganz guter Bericht (hoffe, die Direkt-Verlinkung ist OK), was wiederum den Bogen zu Saschas Ausgangsposting schlägt. https://www.ardmediathek.de/wdr/player/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTJkNjExYjNiLWQ3ZjItNGIzYy1iMzkxLTI0ZGJhMTU4ZjhkNw/kinder-in-moria-auf-dem-weg-nach-europa...

Das Problem ist jedoch weder ein griechisches noch ein deutsches, sondern ein europäisches bzw. globales. Meiner Meinung nach ist dringendes Handeln geboten. Allein, mir fehlt der Glaube, dass man spürbar und nachhaltig reagieren wird, weil zurzeit der politische Wille dazu fehlt.


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