Lösungsorientiert (BVB)

Tomberen, Dortmund, Mittwoch, 19.06.2019, 19:05 (vor 1766 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Vorab:
Ich kann seinen Weggang, insbesondere zu diesem Verein, nicht "wegwischen". Auch wie er sich dort weiterhin geäußert bzw. aus meiner Sicht auch menschlich entwickelt hat, passt(e) mir nicht. Emotional tue ich mich schwierig ihn wieder hier zu sehen.

ABER

Mal ganz nüchtern betrachtet:

Vor 1-2 Wochen wurde Zorc noch für seine sehr gute Transferarbeit gelobt. Er hat sich einiges an Reputation erarbeitet und gezeigt, dass man der sportlichen Führung vertrauen kann. Wir wissen (wurde hier auch schon irgendwo geschrieben) nicht welche Vorstellungen Favre hat und welches System er spielen lassen möchte. Sportlich hat Hummels letzte Saison durchaus seine Leistung gebracht und gezeigt, dass er weiterhin ein sehr guter IV ist. Dass er hier entsprechend von den Fans empfangen wird, dürfte ihm auch klar sein. Trotzdem ist er jetzt hier und wird sich mit Sicherheit den wütenden Anhängern stellen. Trotzdem hierher zu wechseln, wird also seine Gründe haben. Watzke, Zorc, Favre, Hummels werden einen gemeinsamen Nutzen darin sehen, der die möglicherweise negativen Auswirkungen des Transfers überwiegen muss, ihn zurückzuholen. Soviel zum Vertrauen in die sportliche Führung und den Vorschusslorbeeren, die sie sich erarbeitet und verdient haben.
Nun die Systemfrage. Auch hier wurde mal die Möglichkeit der Dreierkette erwähnt und dass es bei einer Dreierkette nicht zuviel IVs gibt. Rechts könnte Akanji spielen in der Mitte Hummels und links Diallo. Dabei haben Akanji und Diallo schon RV oder LV gespielt, was dann ja auch ein Vorteil sein kann. In der Viererkette dürfte Hummels, wie gehabt die linke Position spielen und Akanji die rechte.

------------Akanji------------Hummels-------------Diallo

Piszczek Schulz

Als weitere IVs hätten wir dann Zagadou und Balerdi, falls Toprak und Weigl gehen (dürfen), wobei Zagadou sich auch durchsetzen kann.
Außenverteidiger hätten wir dann noch Schmelzer, Hakimi, die sich auch durchsetzen könnten.

Bei einer Viererkette könnte dann eventuell Diallo rausfallen, wobei hier auch alle smöglich ist.

Grundsätzlich gibt es mehr Flexibilität und es kann auf Formkrisen, Verletzungen etc. reagiert werden.

Der Faktor Erfahrung wurde auch erwähnt. Anscheinend soll es daran letztes Jahr gefehlt haben. Vielleicht ist deshalb genau ein Baustein, den die sportliche Führung in der Saisonanalyse ausgemacht hat. Das kann die gesamte Mannschaft besser machen, kann auch junge Spieler besser machen.

Hummels kennt das Umfeld, die Spieler, den Verein, d.h. die Eingewöhnung dürfte kürzer ausfallen. Er muss natürlich auch sofort "einschlagen", um sich den Start hier einfacher zu machen.

Hummels ist jetzt auch einmal ein Spieler, der nicht "gescheitert" ist, sondern sich durchgesetzt hat. Also erfolgreiche Spieler, die noch leistungsfähig sind und noch nicht im Rentenalter. Diese Erfahrungen können eine Mannschaft auch weiterbringen. Mit solchen Spielern haben wir in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht, etwa in den 90ern mit Reuter, Kohler, Möller, Heinrich. Sammer soll ja eher "geflüchtet" sein, war aber natürlich auch ein wichtiger Faktor.

Problematisch ist ein solcher Neuzugang natürlich dann, wenn er dazu führt, dass hoffnungsvolle und sehr talentierte Spieler, wie Zagadou, Akanji oder Diallo, in ihrer Leistung eingeschränkt werden und vielleicht ihr Glück woanders suchen. Andererseits ist es möglich, dass sie sich auch dadurch besser entwickeln können und nicht verheizt werden.

Letztlich ist es bei mir so, dass ein Spieler von mir unterstützt wird, sobald er das entsprechende Trikot trägt. Dann zählt nur der Verein und die Mannschaft muss unterstützt werden. Selbst Michael Rummenigge ist hier akzeptiert worden, obwohl es bei seinem Transfer sogar gegen ihn demonstriert wurde (zumidest habe ich das so in Erinnerung).

So das war's jetzt erstmal, soviel habe ich glaube ich hier noch nie geschrieben.

Dieter