schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Brexit Staffel 3 - Season Opener (Sonstiges)

Lattenknaller, Madrid, Mittwoch, 12.12.2018, 16:47 (vor 1933 Tagen) @ prosakind

Gab es denn eine andere Alternative bei Labour? Da war doch quasi nur die Wahl zwischen Corbyn (der böse Sozialist) und den Erben Toni Blairs (der ja durchaus jetzt so anti-europäisch nicht war)

Das sich niemand wirklich aufdrängte, um gegen Corbyn anzutreten, zeigt m.A. nach auch, das der Zustand der Partei auch nicht der beste ist. In die Blair-Zeiten will man ja auch nicht zurück und das Jahr 2018 ist ein anderes als 1998.

Oder ist das jetzt auch neoliberal?


Per se nicht. Die Frage ist aber nicht nur: was will man? Sondern auch, was kann man bekommen? Das schwerwiegende Demokratiedefizit der EU, die dortigen technokratischen Automatismen, die in den Verträgen festgeschriebene neoliberale Grundausrichtung - das alles macht Veränderungen schon nicht einfach. Und wenn dann auch noch die Schäublesche Knute dazu kommt, die nationale Neuausrichtungen mit fragwürdigen TINA-Zwängen unterdrückt, wird es halt ganz schwer. Die EU in ihren hiesigen Form war nie ein Projekt für die breite Masse, sondern immer ein Elitenvorhaben. Und diese Eliten wussten auch immer, wie sie sie gestalten können, damit das so bleibt.

So was lese ich ja öfters. EU = elitär, technokratisch. Kommt auch von der anderen Seite, nehme es mir nicht übel. Ist aber trotzdem falsch. Die EU ist jeden Tag in der breiten Masse angekommen. Das nimmt nur keiner wahr. Und zumeist im Guten. Wenn wir weiter nationalstaatlich rumdümpeln würden in Europa wären wir schon längst von den großen Investmentbank, den Putins und Trumps auseinandergenommen worden. Die Mauer der EU ist groß, sie schützt, man nimmt es nur jeden Tag als selbstverständlich an.
Dazu kommen viele Regelungen, die im Sinne der Verbraucher und Bürger sind. Interessanterweise wird aber auch das immer fleissig kritisiert, sieh DGSVO oder jetzt die neue Richtlinie für KFZ-Fahrer.
Die Standards werden peu a peu langsam nach oben gehoben. Selbst wir in Deutschland kommen da oft nicht mehr mit, siehe Diesel.
Und dieser Technokratievorwurf ist auch interessant. M.W. gibt es auch ein Parlament, das eigene Vorschläge macht und jede Richtlinie zustimmen muss. Die EU, in dem nur der Ministerrat entschied, die ist Geschichte.
Ich habe mich neulich mit Belgiern unterhalten. Die sind froh über die EU, wenn man schon komplett scheiternde nationale Regierungen hat, gibt es wenigstens die, die für ein wenig Ordnung sorgt.
Und dass man Freihandel, Freizüzgkeit und Binnenmarkt als neoliberal abstuft, ist auch linkes Denken aus den 70ern. Sollte ma sich auch mal selber hinterfragen. Das würde dann greifen, wenn es sonst keine Anhebung nach oben geben würde, aber das passiert ja seit Jahren gewaltig. Und die Löhne z.B. in Osteuropa steigen ja. Was uns auch mittelfristig helfen wird.
Das die Politik von Schäuble ein Riesenfehler ist. da stimme ich Dir zu. Da kann die EU aber nichts zu. Im Gegenteil, die meisten EU-Staaten sehen das anders und wünschen sich hier andere Lösungen.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1215995 Einträge in 13539 Threads, 13748 registrierte Benutzer Forumszeit: 28.03.2024, 11:58
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln