EM 2024 - Gündogan sein Präsident wird aber wütend sein (Fußball und Sport allgemein)

Alones, Donnerstag, 27.09.2018, 22:00 (vor 2648 Tagen) @ Burgsmüller84

Dass Menschenrechte mit Füßen getreten werden, wenn Erdogan dafür sorgt, dass niemand nach Europa kommt, interessiert das kein Schwein.

Sorry, aber das ist Quatsch. Jedes Land hat das Recht, zu entscheiden, wer einreisen darf und unter welchen Bedingungen. Die Türkei leistet der Region einen großen Dienst, indem es Flüchtlingslager für Syrer aufgebaut hat, so dass diese (theoretisch nach Ende des Konflikts) irgendwann auch relativ schnell zurückkehren können. Die Türkei hat aber keinerlei Verpflichtung, Flüchtlingen die Durchreise zu ermöglichen. Natürlich ist das im Sinne der EU, die dafür viele, viele Milliarden zahlt. Die Menschenrechte würde die Türkei genau dann mit Füßen treten, wenn sie Kriegsflüchtlinge abweisen würde.

Genau das tut die Türkei doch an der türkisch-syrischen Grenze. Ansonsten ja, es stimmt, die Türkei hat eine gewaltige Anzahl von Flüchtlingen (unfreiwiliig) aufgenommen. In den Lagern geht es den Menschen sogar relativ gut. Tatsächlich lebt allerdings nur ein geringer Anteil von Flüchlingen in Lagern, der Rest quer verstreut über das Land. Kinderarbeit, Zwangsprostitution und Obdachlosigkeit sind unter syrischen Flüchtlingen in der Türkei weit verbreitet. Und wenn jemand versuchen sollte, über die Türkei in die EU zu gelangen, spürt derjenige die volle Härte des "Gesetzes". Dementsprechend brauchen wir in puncto Menschenrechte nicht so zu tun, als ob wir moralisch überlegen wären. Wir beteiligen uns an diesem Trauerspiel und wissen sehr wohl, wie mit diesen Menschen umgegangen wird. Ganz nebenbei schiebt die Türkei übrigens auch Massen von Menschen in Kriegsgebiete ab. Und die Bundesregierung weiß das auch. Deshalb soll hier niemand so scheinheilig mit Menschenrechten argumentieren. Die Wahrheit sieht doch so aus: wir lassen die Türkei die Drecksarbeit für uns machen und spielen uns dann als die großen Moralapostel auf.