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Ausland? - Lebenslügen des Besserfans (BVB)

horstenberg, Block 62, Sonntag, 22.07.2018, 10:46 (vor 2105 Tagen) @ Finanztaktiker

Natürlich ist es das. Es ist der Gang der Dinge im Fußball. Allein mit 50+1 werden in den meisten Fußballkonstrukten heute noch die Interessen einer (sehr wichtigen) Minderheit geschützt, nämlich die des im Verein selbst engagierten Fans. Ich schreibe das ohne besondere Verve, es ist eine recht nüchterne Analyse. Die von Watzke & Co. dargestellten Unterschiede zwischen etwa unserem Konstrukt und dem RaBa-Konstrukt sind aus meiner Sicht ziemlich zweifelhaft.


Dann hast du wenig Ahnung von Gesellschaftsformen und deren Konsequenzen.


Ich werde Dir jetzt nicht wirklich meine Expertise in diesem Bereich darlegen.

Natürlich ist es so, dass 50+1 letztlich eine Legitimationskette vom Vereinsmitglied hin zu den Entscheidungsträgern erfordert. Das hast Du sehr schön dargelegt. Dennoch gehe Deine Ausführungen am Thema vorbei: Der Einfluss des einzelnen Vereinsmitgliedes auf Managemenententscheidungen unseres BL-Konstruktes ist - so wie bei vielen anderen Bundesligisten - mit voller Absicht sehr gering ausgestaltet. Man wollte ja gerade loskommen von den Zeiten, in denen die unsteuerbare Mitgliederversammlung eines Vereins über Fußball-Bundesligisten entschied.

Ja, BL-Teilnehmer, die 50+1 unterstehen, sind im Ergebnis andere Konstrukte als Red Bull, Leverkusen oder Hoffenheim. Sie sind aber nicht moralisch besser. Das mag man als Besserfan gerne behaupten, bei nüchterner Betrachtung bleibt aber nicht viel, vor allem, wenn man tatsächliche Entscheidungsprozesse analysiert. Auch das von Dir weiter unten angeführte Demokratieargument klingt gut, kann ich aber auch kaum mittragen. Das erinnert mich ein wenig an die Mitbestimmungsdiskussionen in der Montanindustrie. Im Ergebnis haben wir auch im Fußball den häufig anzutreffender Gegensatz zwischen Kapitaleignern und anderen, was in einer hochkapitalisierten, ansonsten nahezu turbokapitalistisch unregulierten Branche ein ziemlich großer Anachronismus ist.

Weiter unten lese ich dann noch (von jemand anderem) das komplett populistische Watzke-Argument, es sei ja was ganz anderes und schlimmes, wenn man Fußball zur Dosen-Vermarktung einsetzt. Der "Gute BVB" dagegen spielt Fußball um seiner selbst Willen. Ach quatsch. Dann dürfte man gar keine Sponsoren haben. Und dann ist auch der Blick auf den Gehaltszettel von Watzke & Co. eher irritierend.

Nochmals: Ich bin kein Gegner von 50+1. Der Fußball hat sich allerdings derart stark verändert, dass heute nicht mehr das kapitalistische Element, sondern die 50+1-Regel der Fremdkörper ist. Dass man 50+1 aufgeben sollte, ist damit aber auch noch nicht gesagt.


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