Löw will Bundestrainer bleiben (Fußball und Sport allgemein)

Sascha, Dortmund, Dienstag, 03.07.2018, 15:03 (vor 2730 Tagen) @ Nolte

Natürlich ist niemand bei den Trainingseinheiten dabei. Aber selbstverständlich kann man sich ein eigenes Bild von Löws Arbeit machen. Machen doch die meisten.
Gegen ihn sprechen einfach ein paar Punkte, beispielsweise bisweilen schwer nachvollziehbare Kadernominierungen, schlecht funktionierende taktische Ideen (z.B. MF im EM-Halbfinale 2012 oder die vier Innenverteidiger 2014) und als Indiz die Tatsache, dass seine vorherige (Vereins-)Trainerkarriere von sehr überschaubarem Erfolg geprägt war.
Natürlich kann man Löws Erfolge dagegenhalten. Beispielsweise wurden regelmäßig Halbfinals in den Turnieren erreicht, und als Krönung wurde man Weltmeister. Allerdings kann man dem wiederum entgegenhalten, dass angesichts der Qualität der Spieler ein Titel wiederum mehr oder weniger nur eine Frage der Zeit war.

Komisch, genau die halte ich nicht für so schlecht. Taktisch und spielerisch können, aufgrund der geringen Zeit der Zusammenarbeit, solche Wettbewerbe nicht mit dem Vereinsfußball Schritt halten und da es es für mich schon zu 90 % die Miete, wenn man eine sicher stehende Mannschaft und ein funktionierendes Teamgefüge hat. Vier Innenverteidiger in der Kette sind keine Taktikvariante, mit der man in der Bundesliga die Schale holt, aber dort hat es funktioniert, weil es von mehreren nicht wirklich funktionierenden Lösungen die am wenigsten anfällige war.

Ich glaube auch weiterhin, dass Löw und seine Truppe in diesem Jahr eigentlich schon irgendwann im Mai gescheitert sind, weil es dort nicht gelungen ist, eine geeinte Truppe für die Reise nach Rußland zu schmieden. Daran sind natürlich auch Löw und Bierhoff Schuld. Ich glaube nicht, dass sich da durch eine andere Aufstellung, oder ein anderes "in game coaching" oder so viel am Gesamtergebnis geändert hätte. Ein Trainer, der taktisch deutlich besser ist als Löw, hätte das Achtelfinale vielleicht erreicht - aber viel mehr darüber hinaus hätte er mit dieser eher Ansammlung von Einzelspielern auch nicht erreicht.