[Ehemalige] großes Interview mit Klopp im Guardian (Englisch) (Fußball und Sport allgemein)

MisterHit, Dienstag, 24.04.2018, 14:17 (vor 2799 Tagen) @ Alones

Wenn ein Politiker gewählt wird, der Flüchtlinge der Wortwahl nach als eine Naturkatastrophe ansieht und eine staatliche Kontrolle über die Medien fordert, dann ist das einfach viel zu billig, das mit "Angela Merkel" zu erklären.

Natürlich ist das nicht "nur" Angela Merkel. Tatsächlich ist die Situation in Ungarn sogar noch viel schlimmer, als man glaubt. Aber man hat sich das alles viel zu lange mitangesehen. Tatsächlich ist es doch sogar so, dass zwischen die CSU und Orban kein Blatt passt. Bayern ist mit seinem PAG-Gesetz ebenfalls auf dem Weg, sich von jeglicher Rechtstaatlichkeit zu verabschieden. Ich finde schon, dass eine Bundeskanzlerin da mal klare Worte finden könnte. Aber es kommt einfach nix. Europa zerfällt um sie herum und die Frau sitzt das einfach aus. Da kann ich doch nicht ernsthaft von guter Arbeit sprechen. Die Merkel-Jahre werden mal als "verlorene Jahre" in die Geschichte eingehen.

Da stimme ich Dir zu - die wichtigsten Fragen der Zukunft wurden/werden ignoriert, trotz all der Möglichkeiten, die gerade große Koalitionen bieten, auch schwierige oder unangenehme Dinge zu erledigen.

Andererseits: Für weite Teile der Großindustrie oder des Finanzsektors waren es eben keine "verlorenen Jahre", sondern goldene. Egal, ob man damit die Zukunft verspielt - der Rubel rollt jetzt. Und nach dem "trickle-down"-Prinzip kommt genügend beim Wahlvolk an, um die (wenn auch knapper werdenden) Mehrheiten bei Wahlen zu sichern.